Freizeitspaß trotz Corona

Kleine und große Motorsportfans flitzen über die Kartbahn in Schleswig

Kleine und große Motorsportfans flitzen über die Kartbahn in Schleswig

Motorsportfans flitzen über die Kartbahn in Schleswig

SHZ
Schleswig
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Auf der Kartbahn Gas geben – das ist auch in der Corona-Pandemie möglich. Foto: Michelle Ritterbusch/ shz.de

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Kartfahren ist anspruchsvoll. Deswegen gibt es verschiedene Fahrzeuge für Kinder und Erwachsene. Auch für erfahrene Autofahrer gilt: Nach zehn Minuten muss eine Pause gemacht werden.

Das Licht der Ampel auf der Kartbahn in Schleswig leuchtet rot auf. Sofort heulen die Motoren. Dann erlischt das Licht und die Fahrzeuge setzen sich knatternd in Bewegung. Zunächst ist das Teilnehmerfeld noch eng beisammen, aber schon nach zwei Kurven haben sich die geübten Fahrer an die Spitze gesetzt und legen sich gekonnt in die nächste Kurve.

Coronakonformer Freizeitspaß

Auf der Kartbahn in Schleswig drehen jeden Tag Motorsportbegeisterte ihre Runden. Einer von ihnen ist Jelle. Sein Vater Normen Agger steht am Rand und schaut zu. „Geschwindigkeit – aus dem Alter bin ich raus“, meint der Owschlager. Drei Jahre sind seit dem vorerst letzten Besuch auf der Rennstrecke vergangen. Da das Wetter am Freitag nicht zu einem Strandausflug einlud, hat es die beiden nach Schleswig verschlagen. „Für die Kinder ist das mal was Schönes“, sagt Normen Agger.


Coronakonforme Freizeitbeschäftigungen sind auch im zweiten Jahr der Pandemie beliebt. Weil die kleinen Flitzer auf einer Außenbahn unterwegs sind, gehörte die Kartbahn in Schleswig zu jenen Betrieben, die recht früh nach dem Lockdown wieder öffnen durften, berichtet Betreiber Thomas Diedrichsen.

Ein bis anderthalb Liter Desinfektionsmittel am Tag

Trotzdem: Die Corona-Vorgaben sind zu spüren. Einen bis anderthalb Liter Flächendesinfektionsmittel verbraucht Diedrichsen am Tag, um benutzte Helme zu säubern. Außerdem werden die Lenkräder mit Desinfektionsmittel abgewischt und am Eingang zur Rennbahn kann sich jeder die Hände entkeimen. Zusätzlich muss jeder, der einen Helm an der Kartbahn leiht, eine Sturmhaube tragen. Damit werden Mund und Nase bedeckt. Diese Vorgabe gab es schon vor Corona. Nun hilft sie, das Infektionsrisiko zu verringern.


40 bis 50 Fahrzeuge stehen den Besuchern zur Verfügung. Die Kinderkarts ab einer Körpergröße von 1,30 Metern sind gedrosselt und können mit bis zu 40 Stundenkilometern über den Asphalt flitzen. Genauso flink sind die Fahrzeuge der mittleren Klasse. Sie sind für Menschen mit einer Körpergröße von 1,50 bis 1,70 Meter geeignet. Und dann gibt es noch Karts, die mit 70 Stundenkilometern über die Piste brettern. Diese Flitzer können Menschen mit einer Körpergröße ab 1,60 Meter nutzen. Und was ist mit Erwachsenen, die etwas kleiner sind, aber trotzdem eines der schnellen Fahrzeuge fahren möchten? „Da können wir eventuell mit einem Kissen nachhelfen“, sagt der Kartbahn-Chef und betont: „Wir geben den Fahrer nur solche Karts, die sie auch beherrschen können.“


Kartfahren muss man können

Nur weil Menschen erfahrene Autofahrer sind, heißt das nicht, dass sie auch gute Kartfahrer sind: Während beim Auto Gas- und Bremspedal mit dem rechten und Kupplung mit dem linken Fuß bedient werden, befindet sich beim Kart das Gaspedal rechts und die Bremse links. Wer da vergisst, dass das Bremspedal vorsichtiger getreten werden muss als das für die Kupplung, macht unbeabsichtigt eine Vollbremsung.


Ein weiterer Unterschied zum Straßenverkehr: Die Kurven auf der Schleswiger Rennstrecke sind eng. „Kart fährt man immer zu 100 Prozent konzentriert.“ Das ist auch der Grund, warum das Angebot von „All You Can Drive“ geändert wurde: Früher konnten die Kunden so viele Runden drehen, wie sie wollten. Weil die Konzentration aber abnimmt, beinhaltet das Angebot nun sechsmal jeweils zehn Minuten Fahrspaß. Zwischen jedem Lauf müssen zehn Minuten Pause eingelegt werden.

Dann ist auch Zeit, um die Fahrzeuge zu betanken. Die Schleswiger Karts tanken den umweltfreundlicheren Biokraftstoff Benzin E10. Der Trend zum Elektromotor, wie er derzeit bei Autos zu beobachten ist, hat sich bei Karts noch nicht durchgesetzt, sagt Thomas Diedrichsen: „Die Leute wollen, dass es knattert.“

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