Zusätzliche Corona-Maßnahmen

Kohorten, Tests, Booster: Das ändert sich nach den Ferien für Schüler in SH

Kohorten, Tests, Booster: Das ändert sich nach den Ferien für Schüler in SH

Corona: Das ändert sich für Schüler in SH

SHZ
Kiel
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Am 10. Januar enden die Weihnachtsferien. Für Schüler werden die Corona-Schutzmaßnahmen in den ersten zwei Wochen angezogen. Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild/shz.de

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Bildungsministerin Karin Prien informiert am Donnerstag zu neuen Regelungen im Schulbetrieb in SH. In den ersten zwei Wochen nach den Ferien soll unter anderem das Testregime verschärft werden.

Am kommenden Montag beginnt in Schleswig-Holstein die Schule nach den Weihnachtsferien. Bildungsministerin Karin Prien möchte angesichts der Entwicklung in der Corona-Pandemie die Regelungen für Schulen in Schleswig-Holstein anpassen.

„Jetzt geht es darum, auch angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens ein vorsichtiges Ankommen in Schulen möglich zu machen“, sagte Karin Prien. „Auch jetzt ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler Kontinuität und Normalität erfahren.“

Zusätzliche Schutzmaßnahmen

Vor dem Hintergrund der Omikron-Welle soll der Schulbetrieb ab dem 10. Januar mit den bewährten Schutzmaßnahmen wieder aufgegriffen werden, es werde aber zusätzliche Verschärfungen – zunächst in den ersten zwei Wochen nach den Ferien – geben.

So soll unter anderem die Testfrequenz von bisher zwei auf drei Tests pro Woche erhöht werden. Prien forderte auch Geimpfte und Genesene dazu auf, sich freiwillig an den Tests zu beteiligen. Mit der nächsten Schul- und Corona-Verordnung solle die Testpflicht dann auch auf diese Gruppe ausgeweitet werden.

Schülerinnen und Schüler werden gebeten, möglichst bereits am Sonntag vor dem ersten Schultag einen Antigen-Schnelltest durchzuführen – bestenfalls in einem Testzentrum. Der Unterricht beginnt am Montag zudem mit einer Testung.

Kohortenprinzip in Grundschulen und Förderzentren

Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung gelte ab Montag für alle Schularten und alle Jahrgänge, erläuterte die Ministerin. Von Ausnahmen solle nur zurückhaltend Gebrauch gemacht werden.

In Grundschulen und Förderzentren werde ab dem 10. Januar zudem wieder das sogenannte Kohorten-Prinzip eingeführt. Diese Kohorten sollen sich nicht untereinander begegnen, um ein Infektionsrisiko möglichst klein zu halten. Sie könnten bei klassenübergreifendem Unterricht oder zur Umsetzung von Ganztags- und Betreuungsangeboten aber mehrere Lerngruppen oder sogar Jahrgänge umfassen. Lehrkräfte, die in mehreren Kohorten unterrichten, sollen vorsorglich FFP2-Masken tragen.

Angebote, die außerhalb des regulären Schulunterrichts stattfinden, werden bis zum 23. Januar ausgesetzt. Im Sport- und Musikunterricht gebe es Beschränkungen: Singen und das Musizieren mit Blasinstrumenten soll in den ersten zwei Wochen nach den Ferien nicht stattfinden. Der Sportunterricht gemäß Fachanforderung wird bis zum 23. Januar ausgesetzt, moderate Bewegungsangebote, wenn möglich im Freien, dürfen aber stattfinden.

Sollten schulorganisatorische Abläufe durch eine Häufung von Quarantäneanordnungen gestört werden, können betroffene Lerngruppen in den Distanzunterricht wechseln. Das kommt dann in Betracht, wenn mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in der entsprechenden Gruppe von einer Quarantäneanordnung oder ein Drittel der Lehrkräfte betroffen sind.

Appell fürs Impfen

Prien, die auch Vorsitzende der Kultusministerkonferenz ist, warb erneut für Schutzimpfungen. „Impfen ist und bleibt der Schlüssel, um diese Pandemie in den Griff zu kriegen. Deshalb appelliere ich noch einmal ausdrücklich an alle Erwachsenen und die Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 17, die bestehenden Angebote für Beratung und Impfung anzunehmen.“

Prien weist zudem darauf hin, dass das Land ab diesem Donnerstag die Möglichkeit einer Auffrischimpfung in den Impfstellen des Landes auf die 12- bis 17-Jährigen ausweitet. Auch für die Fünf- bis Elfjährigen gelte die Bitte, die Beratungsangebote wahrzunehmen und eine bewusste Entscheidung durch die Eltern zum Impfen zu treffen.

Zuspruch aus der SPD

Aus Sicht des bildungspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Martin Habersaat, ist es richtig, den Start der Schulen mit einem strengeren Testregime zu verknüpfen. Drei Tests pro Woche machten andere Länder seit längerem vor. Tests auch für Geimpfte und Genesene habe die SPD bereits im Dezember gefordert. Kontinuität und Normalität seien wichtig. „Dazu könnte allerdings längst ein regelhafter Einsatz von digitalen Möglichkeiten im Distanzunterricht gehören.“

GEW grundsätzlich für Präsenzunterricht

Grundsätzlich tritt auch die GEW für die Beibehaltung des Präsenzunterrichts in den Schulen ein. Wegen umfangreicher Infektionen und Quarantänemaßnahmen rechnet sie aber damit, dass der Präsenzunterricht nicht überall aufrechterhalten werden kann.

Im Kreis Dithmarschen liegt die Inzidenz derzeit bei über 600, in anderen Kreisen bei mehr als 500. „Für die Gesundheit von Lehrkräften und Schülern wäre es mancherorts sicherlich klüger, rechtzeitig zum Distanzunterricht zu wechseln, bevor sich erst viele anstecken oder in Quarantäne müssen“, sagt die GEW-Vorsitzende Astrid Henke.

 

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