Ende letzten Jahres war es noch der Traum vieler Familien: Ein Eigenheim auf dem Land. Der Run auf Grundstücke in neuen Baugebieten war im ganzen Land groß.

Ein Jahr später ist die Welt eine andere: Baukosten explodieren, Materialpreise steigen stetig – wenn sie überhaupt beschafft werden können. Dazu gesellt sich für viele die Unsicherheit, wie sich die Zinsen entwickeln werden.

In vielen Regionen Schleswig-Holsteins werden inzwischen Grundstücksreservierungen zurückgenommen, andere Baugebiete warten vergebens auf Bewerber.

So ist die Situation in Schleswig-Holstein

So ist beispielsweise im Kreis Nordfriesland eine gewisse Zurückhaltung bei Bauwilligen zu bemerken. Christine Friedrichsen vom Amt Mittleres Nordfriesland berichtet beispielsweise von Familien, die um mehr Zeit bitten – normalerweise muss fünf Jahre nach dem Erwerb eines Grundstücks der Bau beendet sein.

Im beliebten Neubaugebiet in Viöl haben mehrere Bauwillige ihrer Grundstücksreservierungen zurückgezogen. Noch ist dort die Liste potenzieller Nachrücker aber lang.

In Nortorf sprangen 21 Bewerber auf die 40 Baugrundstücke im Laufe des Verfahrens ab, dabei war Ende letzten Jahres der Ansturm auf die Bauplätze groß – bei vielen von ihnen gab die Wirtschaftskrise den Ausschlag.

Auch im Neubaugebiet in Lürschau waren im Frühjahr alle Grundstücke auf einen Schlag vergeben. Nun haben gleich elf der 17 Familien einen Rückzieher gemacht.

Ein ähnliches Bild bietet sich auch in Groß Kummerfeld, wo bereits sechs Grundstücksreservierungen rückgängig gemacht wurden. Auch bei den Nachrückern sei die Freude eher verhalten, sagt Bürgermeister Wilhelm Möllhoff, der das Verfahren als sehr zäh beschreibt.