Fake-Soldaten?

Männer in ukrainischer Militärkleidung sorgen für Aufsehen in Flensburg

Männer in ukrainischer Militärkleidung sorgen für Aufsehen in Flensburg

Männer in ukrainischen Uniformen in Flensburg

SHZ
Flensburg
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Die vermeintlichen Soldaten wurden unter anderem bei der Rum-Regatta in Flensburg gesichtet. Foto: Privat

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Gerüchte um Soldaten aus der Ukraine machen aktuell in Flensburg die Runde. Während die einen von einer Täuschung ausgehen, sind sich andere sicher: Es war ukrainisches Militär in der Stadt.

In den letzten Tagen häuften sich Meldungen über Männer in ukrainischer Militärkleidung im Flensburger Stadtgebiet. Zunächst sollen Anfang vergangener Woche mehrere Personen im Umfeld eines Hostels in Flensburg gesehen worden sein. Augenzeugen berichteten von Militärkleidung mit ukrainischen Abzeichen.

Das wäre nichts Ungewöhnliches, denn seit Kurzem werden Soldaten aus der Ukraine an verschiedenen Bundeswehrstandorten in Deutschland ausgebildet. Doch trifft das auch auf die gesichteten Personen in Flensburg zu? Oder handelte es sich dabei um falsche Soldaten?

Bei der Stadt Flensburg sowie der Landes- und Bundespolizei wusste man von einem Besuch ukrainischer Soldaten nichts, hörte diese Geschichten das erste Mal.

Bis zu 20 Personen in Militäruniform gesichtet

Am Himmelfahrtwochenende häuften sich weitere Meldungen. Größere Gruppen von Männern in Militärkleidung wurden an nahezu allen Tagen entlang der Festmeile der Rum-Regatta gesehen. Passanten sprachen von Männern im Alter von ungefähr 30 bis 55 Jahren. Auf beiden Seiten der Uniform waren deutlich ukrainische Flaggen abgebildet, auf der Brust klebten Namensschilder. Auch sprachlich schätzte man die Männer osteuropäisch ein.

Bis zu 20 Personen, einige von ihnen stark alkoholisiert, sollen es am Wochenende entlang des Flensburger Hafens gewesen sein.

Auf Nachfrage bestätigte Lisa Souillet, Pressesprecherin der Marineschule, dass es „auch bei uns Beobachtungen von Personen mit ukrainischen Hoheitsabzeichen gemeldet wurden“.


An der Marineschule Mürwik gebe es derzeit jedoch keinen Austausch mit ukrainischen Soldaten. „Üblicherweise werden Besuche ausländischer Soldaten dem jeweils zuständigen Landeskommando gemeldet, auch dort war kein Besuch ukrainischer Soldaten bekannt“, so Souillet.

Die Flensborg Avis hatte die Sprecherin mit der Aussage zitiert, dass man nicht davon ausgehe, dass es sich dabei um echte Soldaten handele, die Feldjäger seien schon informiert worden.

Aus Soldatenkreisen hieß es allerdings gegenüber shz.de, dass es sich aufgrund der authentischen Kleidung sicher um ukrainisches Militär gehandelt haben müsse. Eine Stellungnahme der Schule für Strategische Aufklärung stand am Dienstagmittag noch aus.

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