Landwirtschaft

Maisernte im Kreis Schleswig-Flensburg: Warum jetzt alles ganz schnell gehen muss

Maisernte im Kreis Schleswig-Flensburg: Jetzt schnell

Maisernte im Kreis Schleswig-Flensburg

Benjamin Nolte
Flensburg/Schleswig
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Aufgrund einer langen Trockenperiode im Sommer ist der Mais in diesem Jahr etwa zwei Wochen früher erntereif als in den vergangenen Jahren. Foto: Benjamin Nolte

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Teure Erntemaschinen wie Maishäcksler leistet sich kaum ein Landwirt selbst. Lohnunternehmen wie das von Karsten Petersen aus Sillerup unterstützen die Landwirte mit Maschinen und auch Manpower.

In diesen Tagen klingelt das Telefon von Karsten Petersen nahezu ununterbrochen. Petersen betreibt in Sillerup seit 1983 ein Lohnunternehmen. Jetzt zur Maisernte hat er alle Hände voll zu tun. Alleine von Sillerup aus sind aktuell täglich sechs Kolonnen unterwegs, um rund 2000 Hektar Mais einzufahren.

Petersen hat 25 feste Mitarbeiter und in der Erntezeit kommen noch diverse Aushilfen hinzu. Maisernte bedeutet auch immer ein erhöhtes Aufkommen von Erntefahrzeugen auf Bundes-, Land- und Kreisstraßen. „Besonders wenn das Wetter gut ist, dann muss es schnell gehen. Unsere Kunden wollen dann alle ihre Ernte schnellstmöglich einholen“, berichtet Karsten Petersen.

Aufgrund einer langen Trockenperiode im Sommer ist der Mais in diesem Jahr etwa zwei Wochen früher erntereif als in den vergangenen Jahren. „Die trockene Phase im Sommer hat den Reifeprozess unglaublich beschleunigt. Sonst haben wir erst Mitte Oktober mit der Maisernte begonnen“, so Petersen.

Der angebaute Mais wird zum einen für Biogasanlagen verwendet und zum anderen als Futtermittel auf landwirtschaftlichen Betrieben genutzt. Teure Erntemaschinen wie Maishäcksler leistet sich kaum ein Landwirt selbst. Lohnunternehmen wie das von Karsten Petersen unterstützen die Landwirte mit Maschinen und auch Manpower.

Sechs Häcksler hat Petersen derzeit im Einsatz. Sie ernten den Mais ab, häckseln ihn und befördern ihn direkt in parallel zum Häcksler fahrende Ladewagen. Der gehäckselte Mais wird dann im Pendelverkehr zu Biogasanlagen oder auf die landwirtschaftlichen Betriebe der Auftraggeber gebracht.

Ein Fahrzeug häckselt 14 Reihen

Die Technik, die bei der Maisernte eingesetzt wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verbessert. „Als ich 1983 angefangen habe, da hatte ein Maishäcksler 200 PS und konnte vier Reihen Mais auf einmal ernten“, erinnert sich Petersen. „Heute setzen wir ein 1000 PS starkes Fahrzeug ein, das 14 Reihen auf einmal schafft.“

Landwirte, Lohnunternehmen und auch Polizei appellieren in diesen Wochen an alle Verkehrsteilnehmer umsichtig und rücksichtsvoll zu agieren. Maisernte bedeutet, dass vermehrt große, schwere Erntefahrzeuge unterwegs sind und auch, dass Straßen mal verschmutzter sein können als sonst.

Wichtiger Beitrag zur Energieversorgung

„Wir haben das natürlich auch im Blick und versuchen die Verschmutzungen in Grenzen zu halten oder dem entgegenzuwirken“, so Petersen, „aber es lässt sich nicht immer vermeiden.“ Beim Mais bleibt Landwirten und Lohnunternehmen ein Zeitfenster von drei bis vier Wochen.

In dieser Zeit muss der Mais geerntet werden, um ihn auch entsprechend verwerten zu können. „Gerade in Zeiten der Energiekrise sind es auch die Biogasanlagen, die einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung leisten“, so Petersen. „Der Mais wird also auch dringend gebraucht.“

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