Schleswig

Maskenpflicht: Back-Factory Mitarbeiter mit Messer bedroht

Maskenpflicht: Back-Factory Mitarbeiter mit Messer bedroht

Maskenpflicht: Back-Factory Mitarbeiter mit Messer bedroht

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Back-Factory Inhaber Wilhelm Helmstedt ist besorgt über das Wohl seiner Mitarbeiter. Diese sollen vermehrt von Kunden bedroht worden sein, weil diese nicht die Maskenpflicht im Geschäft befolgen wollen. Foto: Linda Krüger/shz.de

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In dem Backshop sollen sich vermehrt Kunden nicht an die Corona-Beschränkung halten. Mehrmals sei es dadurch zu Zwischenfällen gekommen. Inhaber Wilhelm Helmstedt macht sich Sorgen um seine Mitarbeiter.

Seit dem 20. September gelten neue Corona-Lockerungen, die sich unter anderem auf den Besuch im Restaurant ausgewirkt haben. So lange die 3G-Regel eingehalten wird, dürfen Gäste ohne Mund- und Nasenschutz speisen. Dies gilt allerdings nicht für den Besuch beim Backshop und Bäckern. Nach wie vor müssen Kunden eine FFP2-Maske oder eine OP-Maske tragen.

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Wütende Kunden und Drohungen

In der Schleswiger Back-Factory scheinen einige Kunden diese Regelungen zu ignorieren. Wenn Mitarbeiter diese dann darauf hinweisen, doch bitte einen Mund-Nasenschutz zu verwenden, reagieren sie teilweise nicht nur wütend – sondern bedrohen in Einzelfällen sogar die Mitarbeiter. „Wir hatten mehrmals Vorfälle, bei denen das Personal in Bedrängnis gekommen ist und Aussagen folgten wie 'Ich lasse mir das nicht gefallen'“, berichtet Betreiber Wilhelm Helmstedt. Einige Kunden seien bereits so weit gewesen, dass sie den Inhaber mit einem Messer bedroht haben. Bisher seien diese Situationen noch gut ausgegangen, niemand sei zu Schaden gekommen.

Seitdem es die Corona-Beschränkungen gibt, habe sich die Lage zunehmend verschlimmert. „Ich glaube, einige Kunden denken, dass wir ein Restaurant sind und sie somit aktuell keine Maske brauchen. Aber wir gehören zum Einzelhandel“, betont der Schleswiger.

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Sicherheitsdienst kommt zum Einsatz

Kürzlich seien mehrere Zwischenfälle so weit gegangen, dass der Inhaber für eine Woche einen Sicherheitsdienst engagiert hat. Teilweise hätten uneinsichtige Kunden sogar nach Feierabend auf die Mitarbeiter gewartet. Wütend sollen unter anderem Aschenbecher durch die Gegend geworfen worden sein. Wenn Wilhelm Helmstedt in seinem Geschäft ist, könne er entsprechend schnell und konsequent auf solche Vorfälle reagieren. Aber in der Zeit, wo er nicht da ist, mache er sich zunehmend sorgen, um das Wohl seiner Angestellten. „Die Polizei wird nur selten gerufen, da diese eher immer zu spät vor Ort ist“, sagt Helmstedt.

Keine Probleme bei Bäckerei Jaich

In der Bäckerei Jaich, die nur etwa 300 Meter von der Back-Factory entfernt liegt, gab es hingegen bisher kaum Probleme wegen der Maskenpflicht. „Vereinzelt müssen wir Kunden darauf hinweisen, dass sie bitte ihre Maske aufziehen. Bisher haben alle Kunden entspannt reagiert, niemand wurde unhöflich oder hat uns gedroht“, berichtet Mitarbeiterin Andrea Paege.


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