Flensburg

Museumshafen: Touristen stehen vor verschlossenen Toren

Museumshafen: Touristen stehen vor verschlossenen Toren

Museumshafen: Touristen stehen vor verschlossenen Toren

Benjamin Nolte/shz.de
Flensburg
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Bereits seit 2018 wird der Zugang zum Bohlwerk in den Abendstunden versperrt. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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Am vergangenen Wochenende standen Touristen und Einheimische bereits um kurz nach 20 Uhr vor verschlossen Toren. Das sind die Hintergründe.

Das Bohlwerk entlang des Flensburger Museumshafens erfreut sich bei Touristen wie auch Einheimischen großer Beliebtheit. Bens Fischütte fungiert dabei als Publikumsmagnet. Sitzmöglichkeiten und die Kaimauer laden zum Verweilen und Entspannen ein, nicht nur tagsüber, auch in den Abendstunden.

Seit 2018 ist damit teilweise Schluss. Der Museumshafen Flensburg e.V. sah sich damals gezwungen, das Bohlwerk über Nacht mit zwei großen Toren zu sichern. Anfangs hieß es, dass das beliebte Bohlwerk erst spät Abends verschlossen wird, doch am letzten Wochenende standen Touristen bereits um kurz nach 20 Uhr vor den großen 1,50 Meter hohen Toren. Der Abendspaziergang fand am Museumshafen ein Ende.

Keine festen Schließungszeiten

„Feste Zeiten, wann die Tore zugezogen werden, gibt es keine“, erklärt Joachim Kowalski, der Vorsitzende des Vereins. „Das richtet sich immer ein wenig danach, wann unsere Mitarbeiter es zeitlich schaffen.“ Geht es nach Kowalski, dann würde er das Bohlwerk am liebsten rund um die Uhr zugänglich halten.

Doch immer mehr Fälle von Vandalismus und Einbrüchen zwangen den Verein 2018 zum Handeln. „Wenn jemand etwas klauen will, dann macht er es sowieso“, so Kowalski. „Wer jetzt aber das Tor überwindet, der begeht Hausfriedensbruch.“ 

Für die Stadt Flensburg bestand in der Absperrung des Bohlwerks damals kein Problem. Fußgänger könnten landseitig an der Museumswerft entlang gehen. Doch diese Option gibt es mittlerweile nicht mehr. „Formal ist es so, dass Fußgänger unmittelbar an der Museumswerft nicht langgehen dürfen, da sich dort ein Radweg und die Busspur befinden“, erklärt Stadtsprecher Christian Reimer.

Bedeutet: Fußgänger müssen, um am Hafen weiter in Richtung Norden entlang laufen zu können, in den Abendstunden vor der Museumswerft die Straßenseite wechseln. 

Weniger Vandalismus

Die Zahl der Einbrüche und Schäden durch Vandalismus am Bohlwerk und auf den dort liegenden Schiffen ist seit der abendlichen Sperrung der Fläche deutlich zurückgegangen. „Die Anzahl der Fälle ist stark rückläufig“, so Kowalski. „Somit hat diese Maßnahme für uns den erhofften Erfolg gebracht.“

Für den Vereinsvorsitzenden ist die Situation dennoch nicht ideal. „Für die Touristen und andere Spaziergänger tut es mir natürlich leid, dass sie darunter leiden müssen. Wir werden einmal schauen, ob man in den Sommermonaten die Tore nicht etwas später schließen kann.“ 

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