Flensburg

Mutmaßlicher Serien-Brandstifter bestreitet Taten: „Ich schwöre auf alles“

Mutmaßlicher Serien-Brandstifter bestreitet Taten: „Ich schwöre auf alles“

Mutmaßlicher Serien-Brandstifter bestreitet Taten

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Der Angeklagte beim Prozessauftakt am Freitagvormittag im Landgericht Flensburg- Foto: Michael Staudt/shz.de

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Am Flensburger Landgericht hat der Prozess gegen einen mutmaßlichen Serien-Brandstifter begonnen. Im vergangenen Jahr soll er unter anderem mehrere Autos angezündet haben – davon will der 33-Jährige jedoch nicht viel wissen.

Mit tief gesenktem Kopf sitzt er da, schirmt sich mit Mütze und Heftern vom Blitzlichtgewitter der Journalisten ab. Der 33-jährige Mann muss sich an diesem Tag am Flensburger Landgericht wegen insgesamt zehn Taten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Flensburger vor, mehrfach Autos und Gegenstände angezündet zu haben.

Bei der Verlesung der Anklageschrift wird deutlich, welches potentielle Ausmaß die Serien-Brandstiftungen hatten. So soll der 33-Jährige an einem Abend im Sommer vergangenen Jahres gegen drei Uhr morgens im „Klähblatt“ einen Stapel Klopapierrollen mit der Asche seiner Zigarette angezündet haben – während in dem Pub Dutzende Menschen feierten. Ein Feuer, das zwar schnell unter Kontrolle gebracht wurde, jedoch hätte verheerende Folgen haben können.

Doch von all diesen Taten will der Angeklagte nicht viel wissen. Er bestreitet einen Großteil der Vorwürfe. „Ich habe damit nichts zu tun, ich schwöre auf alles“, beteuert er. Einige der Taten, nämlich jene, bei denen Observationskräfte der Polizei ihn beobachtet hatten, gibt er zu. So will er Müll von Renovierungsarbeiten bei ihm Haus verbrannt haben, schlichtweg um ihn zu entsorgen. Er habe kein Geld gehabt, um den Unrat zum Recyclinghof zu bringen. „Das war dumm von mir“, sagt der 33-Jährige.

Geständnis beim psychiatrischen Gutachter

Bei dem psychiatrischen Gutachter wiederum hatte er ein Geständnis abgelegt – „da war ich völlig verzweifelt“, sagt der Angeklagte und behauptet während der Verhandlung, dass diese Äußerungen nicht mehr stimmten.

In dem Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt, am Freitag sollen noch diverse Zeugen gehört werden.

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