Der Schriftsteller Thorsten Lindemann möchte einen Literaturkreis in Gelting gründen. Doch es soll mehr werden als das. Der Geltinger hofft, dass durch die neue Gruppe auch andere Ideen für die Region entstehen. „Sie soll Impulse liefern, auch über die Literatur hinaus gehend. Und wenn es angebracht ist, die Schnute aufmachen“, sagt Lindemann.

Er nennt als Beispiel den Siegfried-Lenz-See, ein Angelsee in Strandnähe, den der berühmte Schriftsteller einst als Zwischenstopp auf seinen Reisen nach Dänemark nutzte – quasi als grüne Raststätte – und schließlich an die Gemeinde verschenkte. Der See wurde daraufhin privat verpachtet und ist kaum noch zugänglich. „Nun ist da ein Stacheldraht und die Geltinger können ihn nicht nutzen“, bedauert Lindemann. „Ein Unding.“ Er regt an, dass an dieser Stelle im Sommer Lesefeste veranstaltet werden könnten. Das wäre, so ist sich Lindemann sicher, eher im Sinne des berühmten Schriftstellers.

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Und auch sonst hat der Pensionär so einige Pläne. Lesen in Vorgärten beispielsweise – oder Aktionen, die aus einer diskussionsfreudigen Gruppe heraus noch neu erarbeitet werden.

Thorsten Lindemann betont, dass die Gruppe keinen typischen Lesekreischarakter mit „Friede-Freude-Eierkuchen“-Gesprächen bekommen soll. „Es muss nicht – ketzerisch gesagt – ein Dorflesekreis werden. Wir wollen auch kritisch sein und uns in die Gesellschaft einmischen.“

Gelting sei so ein schöner Ort, aber es gebe auch einiges zu tun. „Und der größte Feind des Fortschritts ist nicht der Fehler, sondern die Trägheit“, zitiert der Geltinger. Was letztendlich mit der Gruppe angestoßen wird, hängt auch von den künftigen Mitgliedern ab.

Wer Interesse an dem Literaturkreis hat, kann Kontakt über die Homepage schriftundbuch.de von Thorsten Lindemann aufnehmen. Ein erstes Treffen soll stattfinden „wenn die Corona-Klamotte sich beruhigt hat.“