Die einen bauen noch ab, da bauen die anderen schon auf. In der Mitte der Königswiesen werden die letzten Reste der Wikingertage eingepackt und weggeschafft, während weiter im Westen schon die ersten roten Hütten für das Norden-Festival aufgebaut werden. In einer Woche, am 24. August, geht es wieder los: Auf drei lange Wochenenden im Spätsommer voller Musik, Literatur, Straßentheater, Filmen und Kulinarik in der kunstvoll gestalteten Festival-Landschaft am Schlei-Ufer darf sich Schleswig freuen.

Und jetzt wissen Marno Happ und Manfred Pakusius, die beiden Norden-Gründer und Veranstalter, auch recht genau, warum die Menschen auf das Festival kommen. Eine Befragung des Publikums im letzten Jahr habe ergeben, dass die Besucher vor allem wegen der besonderen Atmosphäre zu ihnen kommen, so Manfred Pakusius: „Wir sind ein absolutes Feel-Good-Festival, wie eine Besucherin es treffend formulierte. Es geht um dieses einzigartige Gefühl, wenn wir uns jedes Jahr auf den Königswiesen treffen und gemeinsam den Norden feiern.“ Mehrere tausend Besucher werden auch in diesem Jahr wieder donnerstags bis sonntags an drei Wochenenden beim Festival erwartet. Im vergangenen Jahr waren es an zwölf Tagen insgesamt 35.000 Gäste.

Der Norden spiegelt sich fast im gesamten Kulturprogramm wieder. Gleich zum Auftakt am 24. August spielt die in Dänemark ungemein angesagte junge Reggae-Band „Total Hip Replacement“. Zwei Tage später ist der Hamburger Sänger Pohlmann der Headliner. Und bis zum 10. September werden die Besucher immer wieder junge, aber auch etablierte Ensembles und Solisten aus allen skandinavischen Ländern, aus dem Baltikum, den Niederlanden und aus Norddeutschland kennenlernen: Michelle David & the True Tones, Discopunk, Tomode, Latvian Blues Band oder Miss Allie, um nur einige zu nennen.

Im Literaturprogramm finden sich ebenfalls Vertreter dieser Länder, doch auch die deutschsprachigen Autoren beschäftigen sich in ihren Büchern immer wieder mit Themen des Nordens. Sven Stricker liest aus seiner Sörensen-Reihe, Katja Josteit benennt Fettnäpfchen in Dänemark und Steffen Trumpf befasst sich mit dem Fußball auf den Färöern. Immer wieder werden im Kinozelt Kinder- und Kurzfilme gezeigt.

Musik-Comedy mit Stenzel & Kivits

In der Manege im Park wechseln sich hochkarätige Musik-Comedians wie Stenzel & Kivits mit Zauberern und Artisten ab. Die Stelzenläufer von „Oakleaf“ wandeln am Eröffnungstag über das Areal. Wer möchte, kann den Festivaltag mit Yoga eröffnen und später eine eigene Keramik kunstvoll verzieren. Beim „Nordic Talking“ geht es um aktuelle politische Themen: Am 31. August ist Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen zu Gast.

Das Norden-Festival setzt auf Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit. Alle Speisen werden auf richtigem Geschirr ausgegeben, das vor Ort gespült wird. Die Kieler „Resteritter“ kochen jeden Tag wechselnde Gerichte aus „geretteten“ Lebensmitteln. Das Festivalgelände ist barrierefrei gestaltet, an mehreren Tagen werden Lesungen in Gebärdensprache übersetzt. Mit Raúl Krauthausen kommt eine der lautesten Stimmen Deutschlands in Sachen Barrierefreiheit zum Norden (26. August).

Schon immer gab es auf dem Norden-Festival auch Angebote für Kinder. Die werden in diesem Jahr noch deutlich ausgeweitet. Im „Lüttland“, einem eigenem Bereich für die kleinen Besucher, können diese toben und spielen, basteln und kreativ sein. Die Arche Warder kommt mit einem Esel, die Pfadfinder bauen ein Zelt auf. Man kann Cornhole spielen oder mit den Aktionskünstlern von „Buzzz!“ eine Runde mit einem verrückten Mobil drehen.

Derzeit gibt es noch Tickets in allen Kategorien im Norden-Onlineshop und in den Liesegang-Buchhandlungen. Restkarten sind vor Ort an der Tageskasse verfügbar, können je nach Nachfrage auch ausverkauft sein. Ein wichtiger Hinweis für alle Inhaber und Inhaberinnen von Festivalpässen: Das Festivalbändchen, das zum Eintritt an allen zwölf Tagen berechtigt, kann bereits am Mittwoch, 23. August, von 14 bis 19 Uhr an der Kasse am Strandweg abgeholt werden. Am Donnerstag öffnet die Bändchenausgabe ebenfalls ab 14 Uhr. So können lange Wartezeiten kurz vor Einlass um 17 Uhr vermieden werden.