Klima

Photovoltaik-Verbot bremst Klimaziele auf Föhr aus

Photovoltaik-Verbot bremst Klimaziele auf Föhr aus

Photovoltaik-Verbot bremst Klimaziele auf Föhr aus

Christel Leipersperger-Nielsen, SHZ
Föhr
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Photovoltaik-Flächen sind auf Föhr nicht erlaubt (Symbolbild). Foto: Julian Stratenschulte / SHZ

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Rund drei Hektar Fläche für die Nutzung der Solareneregie und eine Heizzentrale sind in Alkersum eingeplant. Das Problem: Auf Föhr als touristisches Zentrum sind keine Photovoltaikflächen vorgesehen.

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und stehen nun Gewehr bei Fuß, um die Nahwärmeversorgung Wirklichkeit werden zu lassen“. Amtsdirektor und Geschäftsführer der Inselwerke, Christian Stemmer, könnte eigentlich zufrieden sein, was in Sachen energetische Quartiersanierung in Oevenum, Alkersum, Midlum und Nieblum erreicht wurde. Die Planungen sind abgeschlossen und die Wirtschaftlichkeit berechnet. Es könnte also losgehen mit der Erstellung des Nahwärmenetzes der vier Gemeinden, an das zur Zeit rund 300 Häuser angeschlossen werden sollen.

Von Anfang an war deutlich gemacht worden, dass mit diesem Projekt die Gemeinden auf dem Gebiet der Energie für die Zukunft aufgestellt und der CO2-Ausstoß reduziert werden sollen.

„Wir sind als Insel in unserer Entwicklung eingeschränkt“

Die Nutzung regenerativer an Stelle fossiler Energien war schon vor vier Jahren geplant gewesen, und dies ist angesichts der augenblicklichen Entwicklung noch wichtiger geworden. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Planer auf die Nutzung von Biomasse, eine Großwärmepumpe und ganz besonders auf die Solarthermie.

Ursprünglich war ein Gelände in Oevenum dafür vorgesehen gewesen. Doch hier ist nach Mitteilung von Christian Stemmer eine Änderung vorgenommen worden. Die Heizzentrale soll beim Alkersumer Gewerbegebiet errichtet werden und dort ist auch eine Fläche von rund drei Hektar für die Nutzung der Solareneregie vorgesehen.

Das Problem ist nur: Auf der Insel als touristischem Zentrum sind Photovoltaik-Felder nicht vorgesehen. „Wir sind damit als Insel in unserer Entwicklung eingeschränkt“, klagt Christian Stemmer, der ein enormes Hindernis für die Verwirklichung des Projektes sieht. Er hat aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, für Föhr eine Lösung für regenerative Energien zu finden.

Stemmer in Gesprächen mit dem Kreis Nordfriesland

Erste Gespräche hat der Amtsdirektor bereits mit dem Kreis Nordfriesland geführt und dort sei ihn, so Stemmer, Unterstützung bei der Durchsetzung des insularen Zieles avisiert worden.

Mit ihren energetischen Quartierskonzepten haben sich die vier Föhrer Landgemeinden an die Spitze der Bemühungen um eine umweltfreundliche Wärmeversorgung gesetzt. Sie haben letztlich auch die Wege für weitere Gemeinden auf Föhr und auf Amrum geebnet. Dort starten jetzt gerade nämlich die Arbeiten für entsprechende Konzepte.

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