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Pläne für Hafen-Ost: Segler sehen sich zu wenig berücksichtigt

Pläne für Hafen-Ost: Segler sehen sich zu wenig berücksichtigt

Hafen-Ost: Segler sehen sich zu wenig berücksichtigt

SHZ
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In Sorge um ihre Winterlager: Lutz Kätow und Hanne Kreuzer von den Segelvereinen WSF und SSF-H. Foto: Ove Jensen/shz.de

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Noch sind es nur sehr allgemein gehaltene Ideen. Doch die Konzepte für die Neugestaltung des Hafengeländes sorgen schon jetzt für Kritik. Die Segelvereine WSF und SSFH sorgen sich um den Platz für ihre Yachten.

Auf den Skizzen, die das Stadtplanungsbüro Cityförster aus Hannover kürzlich vorgestellt hat, sieht alles sehr harmonisch aus: Die maroden Hallen, in denen heute der Wassersportclub Flensburg (WSF) und der Verein Segel-Sport Flensburg-Harrislee (SSF-H) ihre Winterlager haben, werden abgerissen. Auf der Harniskai-Halbinsel vor dem WSF-Yachthafen sollen in einem „maritimen Zentrum“ neue Bootshallen entstehen.

Die Vereinsvorsitzenden Hanne Kreuzer (WSF) und Lutz Kätow (SSF-H) reagieren dennoch irritiert, wenn nicht gar entsetzt. „Das hat alles mit den ursprünglichen Beschlüssen nichts mehr zu tun“, sagt Kätow. Bisher sei den Vereinen und dem ebenfalls am Harniskai ansässigen Flensburger Yachtservice zugesichert worden, dass sie nach der Umgestaltung des Hafengeländes genau so viel Platz haben sollten wie bisher – rund 25.000 Quadratmeter.

„Wir wollen nur an dem Flächen-Umfang festhalten, den wir jetzt schon haben“, sagt Christoph Volkmann, der Geschäftsführer des Flensburger Yacht-Service. Dass die Hallen und Büros, die das Unternehmen derzeit nutzt, abgerissen werden, darauf hat er sich schon lange eingestellt. Der Yachtservice, dessen Gebäude sich derzeit an der Spitze und auf der Ostseite des Seglerhafens befinden, soll umziehen auf die Harniskai-Halbinsel auf der Westseite – dorthin, wo jetzt schon die Seglervereine ihre Winterlager haben.

Zusätzlich haben die Planer auf der Halbinsel noch einige andere Ideen skizziert: Cafés, Läden, Büros oder ein Kulturhaus. Die Boote im Winterlager wollen sie in mehreren Etagen stapeln wie in einem Parkhaus.

„Was mir da fehlt, ist der Bezug zur Realität“, sagt Hanne Kreuzer vom Wassersportclub. Sie ist sich sicher: Die Yachten, die mehrere Tonnen schwer sind, lassen sich nicht so einfach stapeln. „Man braucht eine frei tragende Halle, in der unsere Mitglieder im Winter an ihren Booten arbeiten können.“

Wenigstens scheint die Zukunft des WSF-Seglerhafen an sich gesichert zu sein. Noch im vergangenen Frühjahr schien auch das unklar.

Kreuzer fürchtet nun, dass viele Segler ihre Boote im Winter in Hallen im Binnenland unterbringen müssen. Für das Vereinsleben wäre das ein herber Schlag, weil die Mitglieder sich über die Hälfte des Jahres kaum noch begegnen würden, meint sie und fügt hinzu: „Der Transport-Verkehr auf den Straßen, der dadurch entsteht, kann doch ökologisch nicht gewollt sein.“

Rathaus-Sprecher Clemens Teschendorf betont unterdessen, dass die vorgestellten Szenarien keine abgeschlossenen Planungen darstellten, sondern nur eine ungefähre Vorstellung der möglichen Entwicklung geben sollen. „Alles wird im Dialog mit den Betroffenen entschieden.“

Eine Festlegung, wie viel Fläche die Segelvereine und der Yachtservice am Ende erhalten, gebe es jedoch nicht, so Teschendorf. Es gehe darum, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen.

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