„Tour de Schleswig-Holstein“

Radfahren in SH: Durch Dünen, Felder und Wind – Eine Insel-Tour auf Sylt

Radfahren in SH: Durch Dünen, Felder und Wind

Radfahren in SH: Durch Dünen, Felder und Wind

SHZ
Sylt
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Eine Radtour durch die Insel-Mitte zeigt alle Facetten der Sylter Natur. Foto: Kausch/shz.de

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Gut 30 Kilometern führen uns auf unserer Radtour durch die Sylter Inselmitte und zeigt Facetten der Insel von Feldwegen, Dünen und weißen Stränden bis zu belebten Promenaden und idyllischen Dörfern wie Kampen.

In unserer Serie „Tour de Schleswig-Holstein“ geht es heute in den Norden des Landes, auf die Insel Sylt. Vom beschaulichen Ort Tinnum aus geht es durch die Inselmitte über Rantum, Westerland, Wenningstedt, Kampen und Braderup.

Die weiteren Teile der „Tour de Schleswig-Holstein“ finden Sie auf shz.de/fahrradtouren.


Eine Fahrradtour auf Sylt ist immer eine gute Idee. Wer keine Lust auf E-Bike-Horden und Massen hat, verzichtet weitestgehend auf die Nord-Süd-Route, sondern begibt sich auf eine Tour quer durch die Inselmitte, inklusive zahlreicher Schlenker, Schleichwege und Pausen. Die gut 30 Kilometer lange Strecke startet von Tinnum in Richtung des Naturschutzgebiets Rantumbecken und von dort über Rantum, Westerland und Wenningstedt nach Kampen und schließlich weiter über Braderup nach Tinnum zurück.


Die Tour im Überblick

Der Schwierigkeitsgrad ist vom Wind abhängig, jedoch auch ohne E-Bike und mit älteren Kindern gut machbar. Bis auf die Strecke am Rantumbecken sind die Wege größtenteils befestigt und in gutem Zustand. Landschaftlich gibt es alles, was Sylt zu bieten hat: Dünen, Strand, Wiesen, Watt, Wälder, Deiche und Heide. Ich bewege mich gern und viel an der frischen Luft, doch besonders am Wochenende ist meine Devise „Alles in Ruhe und Hauptsache genießen“, weswegen ich für die Tour mit zwei Freundinnen viele Pausen und fast den ganzen Tag eingeplant habe. Die reine Fahrtzeit beträgt jedoch etwa zwei Stunden.


Start bei strahlendem Sonnenschein und viel Wind

Los geht es bei strahlendem Sonnenschein und recht kräftigem Ostwind in der Tinnumer Dirksstraße nahe des Campingplatz Südhörn. Von dort nach rechts in den Ostertresker, wieder rechts in den Koogweg und direkt die erste links in den Ringweg, vorbei am Tierpark in Richtung Nössedeich.


Am Ende des Weges schieben wir die Räder durch das Schafgatter auf den Deich und der Blick fällt zum ersten Mal auf die unendlichen Weiten des Rantumbeckens und die umliegenden Orte Westerland und Rantum. Auch den ersten Schafen begegnen wir hier, die entspannt in der Sonne liegen und sich von den wenigen Radfahrern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dann fahren wir nach rechts auf den Fahrradweg durch das Rantumbecken.



Die weiteren Teile der „Tour de Schleswig-Holstein“ finden Sie auf shz.de/fahrradtouren.


Schafe, Watt und kaum Betrieb: Idylle beim Rantumbecken

Hier sind beide Hände am Lenker und Konzentration gefragt, da der Boden sandig und teils mit groben Steinen bedeckt ist. Der Wind frischt von Osten her auf und wir müssen kräftig in die Pedale treten – trotzdem werden wir von einem flotten Jogger überholt.


Nachdem das Becken durchquert ist, biegen wir nach rechts ab auf die Hafenstraße und halten uns rechts im weiteren Verlauf, um den westlichen Teil von Rantum zu durchfahren.



Zurück in den Norden

Es geht weiter bis zur Hörnumer Straße, auf der wir gen Norden nach Westerland fahren. Vorbei ist es mit der Ruhe: Hier brettern wieder zahlreiche Autos an uns vorbei, sodass es Zeit für eine weitere Ruhepause am Dikjen Deel ist, wo wir auf dem Weg über die Dünen an den Strand gehen und die Sonne genießen.



Nach der ausgedehnten Pause fahren wir in Richtung Westerland-Zentrum auf der Lorens-de-Hahn Straße. Am Campingplatz Westerland biegen wir links ab auf den Stranddistelweg, vorbei am Südwäldchen, dem Sylt Stadion und dem Aquarium. Via Marienstraße kreuzen wir die Friedrichstraße und fahren auf dem Lornsenradweg, wo der Radverkehr plötzlich stark zunimmt, über den Arnikaweg und die Seedüne bis nach Wenningstedt. Unsere Fahrräder parken wir an der Wenningstedter Promenade, um eine ausgedehnte späte Mittagspause einzulegen.



Lange Mittagspause auf der Wenningstedter Promenade





Weiter geht es in Richtung Kampen

Rund anderthalb Stunden später und etwas benommen vom Essen und der Sonne machen wir uns, vorbei am Wenningstedter Dorfteich und der Friesenkapelle, auf den Weg nach Kampen.



Zwischen uns und der viel befahrenen Straße liegen breite Felder, wir begegnen Pferden und Graugänsen und bekommen einen entfernten Blick auf den Kampener Leuchtturm.



Luxus-Atmosphäre im Strönwai in Kampen

In Kampen angekommen, radeln wir den Strönwai entlang und machen einen Abstecher in den Wattweg und vorbei am Avenariuspark, um die großen gepflegten Reetdachhäuser anzuschauen.



Zum Ende unserer Tour begeben wir uns auf dem Wenningstedter-Weg mit einem Schlenker durch Braderup auf dem Terp Wai zurück in Richtung Tinnum. Es geht am Sylter Flughafen vorbei, dann links auf die Keitumer Landstraße und dem Straßenverlauf über die Brücke folgend überqueren wir die Bahnschienen.


Knapp sieben Stunden, viele Pausen und einen kleinen Sonnenbrand später haben wir es geschafft und sind wieder am Ausgangspunkt in der Dirksstraße angekommen.


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