Gymnasien und Gemeinschaftsschulen

Das sind die beliebtesten Schulen in Flensburg – und die unbeliebtesten

Das sind die beliebtesten Schulen in Flensburg – und die unbeliebtesten

Das sind die beliebtesten Schulen in Flensburg

Ove Jensen
Flensburg
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Hier kommt längst nicht jeder rein: Die Auguste-Viktoria-Schule am Südergraben ist Flensburgs beliebtestes Gymnasium. Foto: Ove Jensen/shz.de

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Die Stadt Flensburg hat die offiziellen Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen 2023 veröffentlicht. Die begehrteste Schile hatte 199 Anmeldungen, die am wenigsten begehrte nur 29.

Dass die Gymnasien im Westteil der Stadt in diesem Jahr zahlreiche Kinder ablehnen mussten, das wurde schon im März bekannt und sorgte für einige Unruhe unter Eltern und Schülern. Am östlichen Ufer der Förde ist die Situation eine andere: Hier verzeichnen die Gemeinschaftschulen mehr Anmeldungen, als sie Plätze zur Verfügung haben. Sowohl die Fridtjof-Nansen-Schule als auch die Käte-Lassen-Schule mussten Kinder ablehnen. Die Kurt-Tucholsky-Schule kann nur deshalb alle 145 angemeldeten Fünftklässler aufnehmen, weil auf dem Schulgelände in Tarup zusätzliche Klassencontainer aufgestellt werden.

Die Zahlen, die die Stadtverwaltung jetzt in einem Überblick zusammengestellt hat, zeigen indes: Die Situation ist nicht ganz neu. Seit vielen Jahren müssen Gymnasien wie Gemeinschaftsschulen einem Teil der angemeldeten Schüler Absagen schicken. Es sind nicht immer dieselben Schulen betroffen, einige aber häufiger als andere. Einzig die Comenius-Schule in der Nordstadt hat in den vergangenen Jahren stets alle Kinder aufnehmen können, die angemeldet wurden.

Die Anmeldezahlen im Überblick

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Anmeldungen und Aufnahmen an den weiterführenden Schulen in Flensburg. Wo weniger Kinder aufgenommen wurden als angemeldet waren, reichten die Kapazitäten nicht. Die Kinder sind dann, je nach Zweit- und Drittwunsch, auf Schulen verteilt worden, die noch Plätze frei hatten. Nicht mitgezählt sind 61 Kinder mit Integrationsbedar f. Sie werden vom Schulamt auf die Schulen verteilt, und zwar fast ausnahmslos auf die Gemeinschaftsschulen.

Insgesamt wurden 921 Kinder angemeldet. 894 haben Plätze an den Flensburger Schulen bekommen. Die übrigen 27 werden nun Schulen im Umland besuchen. Das gilt zum Beispiel auch für Vivienne Blaga aus Wallsbüll, über die wir im März berichtet hatten. Sie ist eines von 53 Kindern, die bei der Verlosung der begehrten Plätze an der Auguste-Viktoria-Schule leer ausgegangen waren.

In Flensburg hätte Vivienne, so wie auch viele andere betroffene Kinder, ein Gymnasial-Platz nur noch am Fördegymnasium bekommen können, was angesichts der langen Fahrtzeiten insbesondere viele Familien von der Geest als kaum zumutbar empfanden. „Wir haben es jetzt wenigstens geschafft, Vivienne an der Gemeinschaftsschule in Handewitt anzumelden“, sagt ihre Mutter Janett Blaga.

Nicht nur Kinder von der Geest, die in Flensburg keinen Platz bekommen haben, werden nun die Gemeinschaftsschulen im Umland besuchen. Die Statistik aus den Rathaus weist 27 Kinder aus, die an der Siegfried-Lenz-Schule in Handewitt oder an der Zentralschule in Harrislee angemeldet sind. Das sind deutlich mehr als in den Vorjahren.

Insgesamt ist die Zahl der Fünftklässler in Flensburg im Vergleich zu den Vorjahren aber nur leicht gestiegen – von 911 auf 922. Die Enttäuschungen im Anmeldeverfahren sind vor allem dadurch entstanden, dass die ohnehin schon beliebten Schulen wie die Auguste-Viktoria-Schule noch beliebter geworden sind. Die Comenius-Schule hingegen, die schon in den vergangenen Jahren stets die Schule mit den wenigsten Schülern war, hat mit gerade einmal 24 Anmeldungen einen neuen Tiefstand erreicht.

Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe immer beliebter

Auffällig ist, dass immer mehr Eltern ihre Kinder an den beiden Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe anmelden, also an der Fridtjof-Nansen-Schule und der Kurt-Tucholsky-Schule. Die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe hingegen verlieren in der Gesamtbetrachtung Schüler. An den Gymnasien ist die Gesamtzahl der Anmeldungen in den vergangenen Jahren weitgehend konstant geblieben.

Aus den zehn Flensburger Grundschulen wechseln in diesem Jahr 371 Kinder an eine Gemeinschaftschule, 261 an ein Gymnasium. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Grundschulen. Aus den Daten lässt sich teilweise die Sozialstruktur der einzelnen Stadtteile ablesen. So wird die Mehrzahl der Viertklässler aus der Grundschule Adelby nach den Sommerferien das Gymnasium besuchen. Unter den Vierrklässlern aus der Schule auf der Rude liegt der Anteil hingegen nicht einmal bei einem Viertel.

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