Flensburger Fahr Rad Sommer

So könnte in Flensburg mehr Platz für Fahrradfahrer entstehen

So könnte in Flensburg mehr Platz für Fahrradfahrer entstehen

So könnte mehr Platz für Fahrradfahrer entstehen

SHZ
Flensburg
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Wollen den Radverkehr in Flensburg voran bringen: Fahrradsommer-Initiator Oliver Berking, Oberbürgermeisterin Simone Lange und Innovationsmanager Christoph Stroschein. Foto: Julian Heldt/shz.de

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Oberbürgermeisterin Simone Lange sieht vor allem das Millionen-Projekt Hafen-Ost und den Krankenhaus-Neubau am Peelwatt als Chance, „die Infrastruktur für den Radverkehr neu zu denken“.

Oliver Berking blickt durch die Ausstellungshalle seiner Yachtwerft am Industriehafen. Wo sonst Schiffe und Boote stehen, dominieren derzeit die Fahrräder.

Der Initiator des Flensburger Fahr Rad Sommers begrüßt an diesem Wochenende in seinem Haus mehrere Experten. Es geht um das Thema Fahrrad, aber auch Visionen für ein lebenswertes Flensburg der Zukunft. „Die Probleme sind in allen Städten die gleichen“, sagt Berking. Er denkt an die E-Scooter, die oft achtlos abgestellt für jede Menge Ärger sorgen.

Stadtdenker Jan Gehl zu Gast in Flensburg

Zurück zum Fahr Rad Sommer: Der wohl hochrangigste Gast ist der dänische Stadtdenker Jan Gehl. Berking nennt ihn den Vater der Fahrradstadt Kopenhagen. „Mein kleiner Traum ist, dass wir irgendwann in einem Atemzug mit Kopenhagen genannt werden.“ Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Flensburg will Fahrradstadt sein, ist davon aber noch weit entfernt.

Weiterlesen: Start der Flensburger Kampagne „Wir radeln zur Arbeit, zur Schule, zum Campus“

Zahlreiche Radwege sind marode, rund um den Hafen kommt es zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern und in der Innenstadt dominieren die Autos. „Wir müssen mit dem Fahrrad die Veränderungen der Stadt denken“, sagt der Architekt und Innovationsmanager Christoph Stroschein. Er hat sich ein genaues Bild von der Stadt gemacht und sieht insbesondere rund um den Zob großen Verbesserungsbedarf. Flensburgs Mitte habe „kein Gesicht“, bemängelt Stroschein.

Mehr Platz fürs Rad, weniger Platz für Autos

Oberbürgermeisterin Simone Lange sieht vor allem das Millionen-Projekt Hafen-Ost und den Krankenhaus-Neubau am Peelwatt als Chance, „die Infrastruktur für den Radverkehr neu zu denken“. Auch am Neumarkt, Zob und Kielseng kann sie sich vorstellen, eine Autospur den Fahrradfahrern zu überlassen.

„Wer Fahrrad fährt, nimmt die Welt anders wahr. Wir müssen Mut haben, dass was wir können, auch umzusetzen“, so Lange. Dass die Verkehrswende nicht ohne Gegenwind funktioniert, merkt die Verwaltungschefin aktuell in der Debatte um die Schließung der Rathausstraße. Aus der Politik und Geschäftswelt gibt es hier kräftigen Gegenwind.

Stroschein ist bewusst, dass Veränderungen nicht immer ohne Gegenwind funktionieren – gerade in Verkehrsfragen. Er wünscht sich eine konstruktive Streitkultur. „Es braucht eine große Gemeinsamkeit, nach vorne kommen zu wollen.“


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