Groß-Projekt am Bahnhof

So soll eine Brücke über die Gather Landstraße mitten in Niebüll gebaut werden

So soll eine Brücke über die Gather Landstraße mitten in Niebüll gebaut werden

Eine Brücke über die Gather Landstraße mitten in Niebüll

SHZ
Niebüll
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Bei geschlossen Schranken müssen Autofahrer oft viele Minuten am Bahnübergang Gather Landstraße warten. Dabei kommt es auch zu Luftverschmutzungen. Foto: Arndt Prenzel/shz.de

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Die langen Wartezeiten vor dem Bahnübergang Gathter Landstraße sollen in absehbarer Zeit ein Ende haben. Bis zum Jahr 2026 soll dort eine Brücke in Omega-Form errichtet werden.

Die Zeit des langen Wartens vor den Schranken am Bahnübergang Gather Landstraße soll ein Ende haben. Im Bauauschuss teilte Bauamtsleiter Udo Schmäschke Neues zu den umfangreichen Planungen des Bahnhofs-Umfelds mit. Das Wichtigste dabei: Die geplante Omega-Brücke über den Bahnübergang soll 2026 kommen.

Ende der Luftverschmutzung in Sicht

Damit hätte auch die permanente Luftverschmutzung durch die wartenden Autos ein Ende. Die Fußgänger und Radfahrer sollen eine Unterführung erhalten. Doch bis dahin vergeht noch viel Zeit. Schmäschke zeigte sich fasziniert von der letzten Begehung mit Experten. So habe er in unzählige Leitungsschächte geblickt, die wiederum Unmengen an Kabel verschlucken würden.

Die Technik sei komplex. Jede Weiche werde im Winter extra beheizt, es sei ein Wust an Drähten. Bis zu 14 so genannter Heizstäbe, die bis zu fünf Meter lang sind und eine Temperatur von 65 bis 75 Grad abgeben, würden je Weiche verwendet. Zum Glück würden die Fachleute da den Überblick behalten.

Immer wieder hätten sich zudem die Erkenntnisse geändert: „Die Höhe der Brücke kann nach den letzten Berechnungen abgesenkt werden“, so der Bauamtsleiter. „Ursprünglich war eine Höhe von über sieben Metern im Gespräch“, erinnerte sich Bürgermeister Wilfried Bockholt. Eine ortsunübliche Höhe.

In einer Kurve über die Gleise

Die entscheidende Frage lautet: Wie soll mitten in der Stadt eine Brücke gebaut werden? „Das geht tatsächlich nur in Form eines hochgeschwungenen Omegas“, sagt Udo Schmäschke. Die Auffahrt von der Gather Landstraße aus Richtung Deichskopf oder Krankenhaus soll in Richtung Norden entlang der Gleise auf die Brücke erfolgen und zieht sich dann in einer Kurve auf der anderen Seite wieder herunter.

In Höhe der Team-Tankstelle soll der Verkehr dann wieder auf die Gather Landstraße treffen. „Der Bau der Brücke erfolgt in Abstimmung mit vielen Beteiligten wie Stadt, Norddeutsche Eisenbahngesellschaft NEG, NahSH und DB Netz“, sagt Schmäschke.

Zweigleisiger Ausbau der Marschbahn

Der geplante zweigleisigen Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Klanxbüll werde in das Brückenbau-Konzept mit eingearbeitet. Auch die Elektrifizierung der Strecke werde ein Thema sein.

Vor allem spannend werde es bei der Digitalisierung: Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte sich vor kurzem über „handbetriebene Stellwerke“ mokiert und die Digitalisierung der Stellwerke angemahnt. Nach Ende der Strecken-Sanierung und -Modernisierung der Marschbahn soll ab 2023 in Westerland ein elektronisches Stellwerk realisiert werden.

In Niebüll werden die Weichen noch per Hand gesteuert

Auch in Niebüll ist der Handbetrieb derzeit noch angesagt. Und das seit fast hundert Jahren. Wenn die Omega-Brücke tatsächlich 2026 fertig wird, könnte man das Jubiläum des Stellwerks parallel feiern.

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