Corona: Omikron in Kappeln

So wirken sich Quarantäne und Isolation auf die Lieferdienste aus

So wirken sich Quarantäne und Isolation auf die Lieferdienste aus

So wirken sich Quarantäne & Isolation auf Lieferdienste aus

SHZ
Kappeln
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Nicht nur für den Lieferdienst eher eine ruhige Zeit im „La Dolce Vita“: Es könnte gern ein bisschen mehr los sein, finden Mona Mangelsen (li.) und Imke Stoltenberg. Foto: Doris Smit/shz.de

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Die Corona-Zahlen schnellen in beängstigende Höhen. Viele Menschen vermeiden jetzt unnötige Kontakte. Aber wirkt sich das auch auf Lieferservice und Bringdienste in Kappeln aus?

Rekordinzidenzen und Tausende Menschen in Quarantäne oder freiwilliger Isolation, um eine Infektion mit dem Coronavirus zu vermeiden, führen nicht nur zu leeren Straßen. Auch in den Restaurants ist deutlich weniger los. Viele Menschen versuchen, zurzeit unnötige Kontakte mit anderen zu vermeiden, da müsste es bei den Lieferdiensten doch boomen. Aber ist das so?

Kappeln im „Winterschlaf“

„Leider nicht“, sagt Surjid Stoltenberg, Inhaber des Restaurants „La Dolce Vita“ in der Jöns-Hof-Passage 2 in Kappeln. „Es ist generell gerade sehr wenig los.“ Seine Frau Imke Stoltenberg arbeitet mit im Lokal und bestätigt: „Vor fünf Jahren, da war es im Winter immer so. Aber wir sind inzwischen wohl etwas verwöhnt vom Tourismus.“ Ab Mitte Januar sei es ja immer etwas ruhiger und Kappeln „im Winterschlaf“, sagt sie. Aber auch im Dezember seien die Gästezahlen zurückgegangen, dazu kam noch, dass die vielen Weihnachtsfeiern ausfielen.

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An den Abenden kämen überwiegend Touristen rein. „Da können wir schon froh sein, dass wir in einer Urlaubsregion leben“, so Imke Stoltenberg weiter, und es gebe einige treue Stammgäste. Dass nun durch die Omikron-Variante mehr Menschen in Quarantäne blieben und sich vielleicht dadurch öfter mal etwas liefern lassen, könne sie nicht bestätigen. Das Restaurant bietet ab 16.30 Uhr Lieferdienst an, zwei Fahrer stehen dafür zur Verfügung.

Größere Nachfrage kaum festzustellen

Eine Zunahme an Lieferbestellungen kann auch Naheem Ahmed, Inhaber des „Orient-Grills“ in der Querstraße, nicht feststellen. Er zuckt die Schultern, wirkt resigniert. „Es ist immer noch alles beim Alten, es ist immer noch schlecht.“ Seit drei Jahren bietet die „Pizza Lounge“, Querstraße 14, einen Lieferservice für Kappeln und zehn Kilometer im Umland an. Es sei immer ein Auf und Ab, zurzeit gebe es eine etwas größere Nachfrage, erklärt der Inhaber.


Und auch bei „Grillmaxx“, Querstraße 19, ist es derzeit außer einigen Schülern, die regelmäßig mittags kommen, eher ruhig. Lieferservice? Nein, der werde nicht mehr angefragt als sonst auch, erklärt ein Mitarbeiter. Das griechische Restaurant „Zeus“ bietet ebenfalls einen Lieferservice von Dienstag bis Sonntag jeweils von 17 bis 21 Uhr. Inhaber Stratos Vogiatzis berichtet davon, dass insgesamt jetzt mehr Leute das Angebot nutzen, aber nicht erst seit Auftreten der Omikron-Variante. „Eigentlich seit Beginn der Corona-Pandemie“, sagt er. Der „Venezia Pizza Express“ in der Jöns-Hof-Passage 1b macht noch bis zum 24. Februar Winterpause.

Medikamenten-Bringdienste in Apotheken

Bei der Verpflegung greifen die Menschen also offenbar noch nicht vermehrt auf Bringdienste zurück. Wie sieht es bei Medikamenten aus? „Nein, mehr als sonst ist es nicht“, sagt Anja Geßmann von der Kappelner Löwen-Apotheke. „Das schwankt immer etwas, aber ich denke, das ist eher wetterabhängig“, sagt sie und lacht.

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Auch Maike Szillat von der Adler-Apotheke kann einen Anstieg der Nachfrage in den vergangenen Wochen nicht feststellen. Seit zwei Jahren gibt es hier das Angebot, und seitdem werde es auch mehr und mehr angenommen. „Viele unserer Kunden sind älter und haben Vorerkrankungen, daher bieten wir es immer an, die Artikel vorbeizubringen“, sagt sie. Täglich seien mehrere Kuriere im Einsatz, mit Omikron habe das aber wohl eher nichts zu tun.

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