Parlament will mehr Unterstützung

SSW bangt um Erhalt der friesischen Sprache

SSW bangt um Erhalt der friesischen Sprache

SSW bangt um Erhalt der friesischen Sprache

SHZ
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Für die Politiker im Norden gehört die dänische Minderheit zu Schleswig-Holstein dazu. Foto: Carsten Rehder/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Landtag in Kiel debattiert über Förderung von Minderheiten.

Lars Harms ist alarmiert. Der Vorsitzende des SSW im Landtag bangt um das Friesische. „Es ist eine der bedrohtesten Sprachen auf der Welt“, sagt er. Vor 20 Jahren habe es in Schleswig-Holstein jährlich noch 1400 Friesisch-Schüler gegeben, jetzt seien es nur noch 750. Dazu sei die Zahl der Lehrer für die Minderheitensprache rückläufig, so Harms bei der Debatte über den Berichten zu Minderheiten im Landtag. „Friesisch muss ein vollgültiges Lehrfach sein.“


Marret Bohn von den Grünen signalisiert Harms Unterstützung wenn es um die Bereitstellung von besserem Unterrichtsmaterial geht. Und auch die anderen Fraktion machen klar, dass die Minderheiten zu Schleswig-Holstein gehören udn sie weiter kulturell gefördert werden sollen. „Minderheiten und Volksgruppen machen unsere Gesellschaft reicher und stärker“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther. Der CDU-Politiker macht klar, dass es fraktionsübergreifend Konsens sei, das mögliche Einsparungen im Zusammenhang mit den Notkrediten zur Corona-Krise nicht auf Kosten der Minderheiten gehen werden.

SPD will Nobelpreis für Schleswig-Holstein

Der respektvolle Umgang mit Minderheiten wie Friesen, Dänen sowie Sinti und Roma sei die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander erklärt Kay Richert (FDP), der Mehrsprachigkeit an Schulen und Kindergärten noch stärker fördern will.

Und für Birte Pauls (SPD) hat die Grenzregion schon jetzt Modellcharakter in Europa. Ja, noch mehr: „Strukturen wie der Minderheitenbeauftragte und das Minderheitenberichtswesen sind Vorbild für andere Regionen. Allein damit könnten wir auch ein Kandidat für den Friedensnobelpreis sein.“

Mehr lesen