Wyk auf Föhr

Stattbar macht Karfreitag auf Frauenrechte aufmerksam

Stattbar macht Karfreitag auf Frauenrechte aufmerksam

Stattbar macht Karfreitag auf Frauenrechte aufmerksam

Anna Goldbach/shz.de
Wyk auf Föhr
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Julia Leszizynska (19) und Iben Scharfenberg (21) machen mit ihren Shirts am Karfreitag auf Frauenrechte aufmerksam.  Foto: Anna Goldbach/shz.de

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Die Hashtags #Women #Life #Free prangen bereits seit über zwei Wochen auf dem Fenster de Stattbar in Wyk. Am Karfreitag hatten die Mitarbeiterinnen Julia Leszizynska (19) und Iben Scharfenberg (21) außerdem passende Shirts an.

„Women. Life. Freedom.“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Der Slogan ist auf zahlreichen Plakaten bei den Protesten im Iran zu lesen. Und nicht nur dort. Auch am Fenster der Stattbar ist das Motto der globalen Aktion in Solidarität mit iranischen Frauen und Mädchen, die für ihre grundlegenden Menschenrechte demonstrieren, zu lesen. Und am Karfreitag auch auf den T-Shirts der Mitarbeiterinnen Julia Leszizynska (19) und Iben Scharfenberg (21).

„Wir dachten einfach, dass das ein Tag ist, an dem viele Gäste kommen, die darauf aufmerksam werden könnten“, so Corinna Weber, Betreiberin der Stattbar. Bislang sei sie erst ein Mal auf den Slogan angesprochen worden, „witzigerweise von Leuten aus Köln, die den Slogan kannten, weil es dort faktisch an fast jedem Geschäft platziert ist“. Dort sei auch sie auf die Hashtags aufmerksam geworden.

Weber nahm Kontakt zur Völkerrechtlerin Neda Paiabandi, Iranerin und Kurdin, die in Köln ein Cafe betreibt und sich für Frauenrechte einsetzt, wie Weber erläutert. Schnell waren Slogan und T-Shirts, „es gab nur noch zwei“, bestellt.

Es sei wichtig, die Thematik nach außen zu tragen, findet Corinna Weber. „Wir sind da ja auch manchmal selber von betroffen“, so Weber. Sie bemerke, dass ihr nachfolgende Generationen an Frauen, nicht mehr so auf ihre Rechte pochen würden. „Ich stelle fest, dass viele Frauen, die jünger sind, sich für Sachen, für die wir gekämpft haben, nicht mehr einsetzen. Und dass sie es teils unkomplizierter und praktisch finden, wenn sie sich nach ihrem Mann oder Freund richten. Das bedauere ich sehr.“

Sie wünscht sich mehr Solidarität, würde sich freuen, wenn der Slogan wie in Köln auch auf Föhr auch an mehreren Stellen zu lesen wäre. „Wer Interesse hat, kann auch gerne Kontakt zu mir aufnehmen“.

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