Bürgermeisterwahl

Thomas Uerschels (SPD) zieht in das Niebüller Rathaus ein

Thomas Uerschels (SPD) zieht in das Niebüller Rathaus ein

Thomas Uerschels (SPD) zieht in das Niebüller Rathaus ein

SHZ
Niebüll
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Fairer Verlierer: Bernd Neumann (links) gratuliert dem Wahlsieger Thomas Uerschels. Foto: Arndt Prenzel

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Eine knappe Entscheidung war erwartet worden. Doch am Ende siegte der SPD-Mann Thomas Uerschels mit einem Vorsprung von gut zehn Prozent gegenüber Bernd Neumann von der CDU.

Thomas Uerschels (SPD) heißt der neue Bürgermeister von Niebüll. Der 52-Jährige setzte sich mit 55,3 Prozent der Wählerstimmen gegenüber Bernd Neumann von der CDU durch, der auf 44,7 Prozent kam. Der erste Arbeitstag für Thomas Uerschels als Chef im Niebüller Rathaus wird der 1. Juni im kommenden Jahr sein. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5 Prozent.

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„Das, was hier gerade passiert, ist nicht gut für die Nerven der Kandidaten", sagt Amtsvorsteher Dr. Wolfgang Sappert, einer von zahlreichen Gästen der Wahlparty im Rathaus. Denn es dauert quälend lange, bis die ersten Ergebnisse ankommen.

Weiterlesen. Fragen an den SPD-Kandidaten Thomas Uerschels

Erst um 18.50 Uhr ist mit dem Rathaus der erste von fünf Wahlbezirken ausgezählt - und weist für Thomas Uerschels einen Vorsprung von mehr als zehn Prozent aus. Nachdem zwei Minuten später das Schulzentrum ausgezählt ist, liegt Bernd Neumann wieder hauchdünn vorne.


„Das ist brutal“, sagt der SPD Kandidaten, den die weiteren beiden Wahlkreise wieder deutlich nach vorn bringen. Doch die Freude bei Thomas Uerschels und seiner Lebensgefährtin Christine Willhöft entlädt sich erst, als gegen 19.30 Uhr das Gesamtergebnis fest steht.

Weiterlesen: Fragen an den CDU-Kandidaten: Bernd Neumann steht Rede und Antwort

„Der Puls war auf 180, jetzt ist die Freude riesig. Es wäre aber keine Schande gewesen, bei einer Bürgermeisterwahl zu unterliegen. Es war gut, dass die Niebüller die Wahl zwischen zwei Kandidaten hatten“, sagt Thomas Uerschels.


Das sah auch Bernd Neumann so. Sehr gerne wäre er Bürgermeister von Niebüll geworden, „doch ich falle nicht tief“, sagte der 59-Jährige mit Blick auf seinen Verwaltungs-Job auf Sylt. Die Niebüller hätten gewählt, das Ergebnis sei jetzt so wie es ist.

8156 Wahlberechtigte konnten über die Nachfolge von Amtsinhaber Wilfried Bockholt entscheiden, der nach 24 Jahren im Bürgermeistersessel nicht nochmal antrat. Bei der vierten Wahl von Wilfried Bockholt im Jahr 2016 lag die Wahlbeteiligung bei 21,2 Prozent, damals gab es keinen Gegenkandidaten.


Beide Kandidaten sind seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik aktiv, sind jeweils die Chefs ihrer Fraktionen in der Stadtvertretung. Und beide zeigten sich zufrieden von dem ihrem Wahlkampf.

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Der Job des Niebüller Bürgermeisters sei laut Thomas Uerschels schon deshalb besonders, weil die Stadt die größte amtsangehörige Gemeinde des Landes ist, praktisch also keine eigene Verwaltung hat.


Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen wurde die Wahlparty im Niebüller Rathaus strikt nach den geltenden Corona-Regeln veranstaltet. Am Aufgang zum Sitzungssaal gab es eine Einlasskontrolle. Ohne Nachweis einer vollständigen Impfung (inklusive Personalausweis), dem Nachweis einer Genesung nach einer Covid-19-Erkrankung oder einem Testnachweis einer zertifizierten Teststation gab es keinen Einlass.

Strikte Corona-Auflagen

Zudem wurden die Kontaktdaten erfasst. „Gerade im Interesse einer denkbar notwendigen Kontaktnachverfolgung möchten wir alles, was möglich ist, tun, damit der Wahlabend nicht zu einem Corona-Brennpunkt wird“, sagte der amtierende Bürgermeister Wilfried Bockholt.

Die Entwicklung der Infektionszahlen gerade in Südtondern und auf der Insel Sylt sei, auch wenn das Infektionsgeschehen sich zu einem Großteil auf absolute Brennpunkte beschränken würde, für ihn in Abstimmung mit Bürgervorsteher Uwe Christiansen Anlass genug, die Kontaktdaten zu erfassen – und diese nach 14 Tagen entsprechend der monatelangen Handhabung zu vernichten.

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