Wirtschaft

Über 400 Tonnen schwer und über sieben Meter hoch: Gigantischer Schwertransport rollt durch Handewitt

Gigantischer Schwertransport rollt durch Handewitt

Gigantischer Schwertransport rollt durch Handewitt

Sebastian Iwersen/shz.de
Handewitt
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Der gigantische Trafo wurde mit stabilen Ketten gesichert, damit er während des Transports nicht verrutscht. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Pünktlich um ein Uhr in der Nacht starteten die Transporteure die Motoren der über 600 PS starken Zugmaschinen, um den Transformator nach Haurup zu bringen.

Ein spektakulärer Schwertransport hat den Spezialisten der Transportfirma in der Nacht zum Mittwoch auf der Strecke zwischen zwei Umspannwerken in der Gemeinde Handewitt allerhand Fingerspitzengefühl abverlangt, denn der Transport war mit über 400 Tonnen nicht nur besonders schwer, sondern mit 7,40 Metern Höhe auch bedeutend höher als übliche Schwertransporte.

Pünktlich um ein Uhr in der Nacht starteten die Transporteure die Motoren der über 600 PS starken Zugmaschinen, mit denen der riesige Direktkuppel-Transformator auf einem Tieflader mit 18 Achsen seine nur knapp zwei Kilometer lange Reise vom alten zum neuen Umspannwerk im Ortsteil Haurup antrat.

Gesamtlänge von 50 Metern

Und allein die Ausmaße des Transports hatten es in sich: Die Gesamtlänge betrug genau 50 Meter, und mit 4,75 Metern Breite war der Transport fast doppelt so breit wie ein normaler Lastzug. Damit der Koloss während seiner Fahrt nicht verrutscht, wurde er mit überdimensionalen Stahlketten an dem Tieflader gesichert. Das Gesamtgewicht des Transports betrug gigantische 403 Tonnen.

Um den Transformator des Herstellers Siemens in die enge Zufahrt des neuen Umspannwerks zu bugsieren, waren dann gleich zwei Zugmaschinen erforderlich. Nachdem der riesige Trafo die Zufahrt auf der voll gesperrten Kreisstraße passiert hatte, wurde die Zugmaschine, die den Tieflader bis dahin gezogen hatte, abgekoppelt.

Zentimeterarbeit auf dem Gelände des Umspannwerks

Ein zweites, hinter dem Transport fahrendes Exemplar wurde an das andere Ende des Tiefladers gekoppelt und übernahm die Aufgabe, das gesamte Gespann auf das Gelände des Umspannwerks zu bugsieren.

Dabei war Zentimeterarbeit gefragt. Zwei Helfer außerhalb des Lastwagens hielten dazu mit dem Fahrer Funkkontakt und gaben ihm Hinweise, damit der gesamte Transport mit allen Achsen auf dem befestigten Weg bleiben kann.

Entladung des Trafos für Mittwoch geplant

Nach rund einer halben Stunde war es dann geschafft: Der Transformator war in der Zufahrt zum großen Umspannwerk angekommen, und die voll gesperrte Kreisstraße konnte wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Im Umspannwerk sollen ab Mittwochmorgen die Vorbereitungen für die Entladung des Trafos starten. Am Nachmittag soll dieser dann mittels Querverzug von dem Tieflader auf sein Fundament gezogen werden, bevor die Spezialfirma aus dem Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen wieder die Heimreise antreten kann.

Der Transformator dient der Anbindung der 110kV-Hochspannungsleitung an die 380kV-Transportleitung in Richtung Süden und war im alten Umspannwerk seit 2011 in Betrieb.

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