Umsonst Busfahren

Überwiegend positive Reaktionen auf ersten kostenlosen ÖPNV-Freitag in Flensburg

Überwiegend positive Reaktionen auf ersten kostenlosen ÖPNV-Freitag in Flensburg

ositive Reaktionen auf ersten kostenlosen ÖPNV-Freitag

SHZ
Flensburg
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Am Morgen blieb zunächst der Ansturm auf die Busse aus. Foto: Lena Preuß / SHZ

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Am Freitag konnten Flensburger zum ersten Mal kostenlos Bus fahren. Das ist ab sofort einmal im Monat möglich. Wir haben uns umgehört, wie das Angebot ankam.

Es ist Freitagmorgen, kurz nach 9 Uhr: Der Flensburger ZOB wirkt noch relativ leer. Nach einem großen Ansturm auf das kostenlose Busfahrticket sieht es zunächst nicht aus, allerdings ist das mit Sicherheit auch der Uhrzeit geschuldet. Marco Berg aus Medelby hatte noch nichts von der Aktion mitbekommen und gab sich erst einmal skeptisch: „Wenn die Stadt möchte, dass wir Busfahren, dann müssen auch die Bedingungen besser sein.“

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Für ihn seien die Anzeigen und die komplizierte Aufteilung der Busverbindungen am ZOB eine Baustelle, die man angehen müsste. Auch kritisiert er die aus seiner Sicht hohen Preise der Tickets. Diese Dinge sollte man erst in den Angriff nehmen, bevor man einen kostenfreien Tag zum Busfahren einführt, fordert er.

Viele positive Reaktionen

Positiv überrascht hingegen zeigt sich die 44-jährige Meri Schütter: Sie fahre ab und zu mal mit dem Bus und müsse sich dann jedes Mal ein Ticket ziehen. „Ich freue mich, dass ich nichts für meine Fahrt bezahlen muss“, sagt sie.

Der Flensburger Klaus Ferkau (75) fährt regelmäßig mit dem Bus nach Harrislee. Er hat zwar einen Schwerbehindertenausweis und kann deshalb ohnehin kostenfrei mit dem Bus fahren. Die Aktion findet er dennoch gut: „Die Preise sind ja auch wieder erhöht worden“, sagt er.


Begeistert zeigt sich auch Flensburgerin Viktoria Wilhelms (39), die von einem Busfahrer auf die Aktion aufmerksam gemacht wurde. Sie besitzt keine Monatskarte: „Ich finde die Aktion gut – gerade weil Busfahren nicht so billig ist“, resümiert sie. Sie sei sehr positiv überrascht von der Aktion: „Ich finde es schön, dass es so etwas jetzt gibt.“ Deshalb nutzte sie das Ticket spontan aus. „Ich fahre nachher nochmal in die Stadt. Ohne die Aktion hätte ich sonst drei Einzeltickets gelöst“, so die 39-Jährige.

Busfahren als Rechenexempel

Auch die 51-Jährige Sandra, die ihren vollständigen Namen nicht so gerne in der Zeitung lesen möchte, hatte im Vorwege von der Aktion gehört. Weil sie in der Innenstadt wohne, nutze sie den Bus öfter.

Sie würde sich allerdings wünschen, dass die Preise für den Nahverkehr runtergingen: „Für viele ist es ein Rechenexempel, ob sie den Bus oder ihr Auto nehmen. Viele tendieren dann eher zum Auto, da es oft schneller geht und günstiger ist.“ Gerade der Flensburger Luft wurde es gut tun, wenn mehr Leute auf die Alternative Bus umstiegen, findet sie.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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