Waldorfschule Braunschweig

Ukrainische Schüler als Landvermesser auf Pellworm: Was sie auf der Insel lernten

Ukrainische Schüler auf Pellworm: Was sie auf der Insel lernten

Ukrainer auf Pellworm: Was sie auf der Insel lernten

Frank Spyra/shz.de
Bredstedt
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Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine lernen während einer Klassenfahrt Landvermessung Foto: Freie Waldorfschule Braunschweig

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Orientierung, den Umgang mit allerlei Geräten zur Landvermessung und ein bisschen Deutsch lernten vier Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine. Sie begleiteten die zehnte Klasse der Freien Waldorfschule Braunschweig nach Pellworm.

Sie liegt auf dem 54. Längengrad Nord und dem 8. Breitengrad Ost, sie ist sechs Kilometer lang und sieben Kilometer breit – die Insel Pellworm. Mit diesen Maßen setzten sich einige Tage die Schüler der 10. Klasse der freien Waldorfschule Braunschweig auseinander. Und das vor Ort auf der Nordseeinsel selbst. Unter ihnen: vier Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine.

Vier Ukrainer auf Pellworm

Die vier – Marta, Vlad, Stepan und Nazar – besuchen seit März die Braunschweiger Schule. In ihrer Heimat Kiew waren sie in einer Zirkusschule eingeschrieben. Jetzt also die Klassenfahrt nach Pellworm oder genauer, das Vermessungspraktikum auf der Insel. „Gemeinsam sollten wir die Hälfte der Insel erkunden und lernen, das Gelände besser zu navigieren und dabei alle dafür notwendigen Instrumente zu verwenden“, berichtet Nazar.

Dafür brachten die Schüler zunächst Markierungen auf dem flachen Land der Nordseeinsel an. Nach einer Einweisung in die Instrumente verbrachten die Landvermessungs-Neulinge dann mehrere Tage damit, die Abstände zwischen diesen Markern zu bestimmen. „Danach machten wir mathematische Berechnungen und zeichneten eine Karte der Insel“, erzählt Stepan.

Verständigung trotz Sprachbarriere

Schüler Malte freut sich, dass seine ukrainischen Mitschüler dabei waren. Gerade mit Stepan hat er sich bei der Arbeit am Vermessungsgerät gut verstanden. „Er beherrscht alle deutschen Zahlen. Und wenn wir einmal ins Stocken geraten sind, half uns Englisch weiter“, sagt Malte. Hände und Füße sollen ebenfalls zum Einsatz gekommen sein, um den Gesprächsfluss am Laufen zu halten – immerhin: Die Zirkusschüler hatten in ihrer Heimat den Unterrichtsschwerpunkt Pantomime. Und wenn das nicht half, dann gab es noch digitale Übersetzer.

Die Tage der Klassenfahrt waren exakt durchgeplant. Um 8 Uhr gab es Frühstück, um 19 Uhr Abendessen. Die Zwischenzeit war mit der Vermessung der Insel gefüllt. Bei den Abendessen brachten sich die osteuropäischen Schüler ebenfalls ein: dreimal wurde ukrainisch gekocht. „Das war interessant und hat vor allem gut geschmeckt“, sagt Elisabeth Lenz von der Waldorfschule. Gesungen wurde ebenfalls in den Abendstunden des Ausflugs, der finanziell durch die Aktion Kindertraum ermöglicht wurde.

Pellworm: voller Schafe, windig und cool

Marta, die sich gerade in der Löwenstadt akklimatisiert hatte, beeindruckte die typisch norddeutsche Fauna Pellworms besonders. „Das Wichtigste waren die Schafe“, erinnert sie sich. „Überall waren Schafe.“ Und den Wind werde sie auch nicht so schnell vergessen, fügt sie an. Auch Vlad fand klare Worte:

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