Glücksburg

Umstrittene Pläne: Das Strandhotel will sich erweitern und für eine neue Zufahrt Bäume fällen

Strandhotel will sich erweitern und dafür Bäume fällen

Strandhotel will sich erweitern und dafür Bäume fällen

SHZ
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Das Strandhotel hat im Moment 38 Zimmer zuzüglich zehn Apartments im Anbau „Villa Mare“. Foto: Thomas Raake/shz.de

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Die zusätzlich benötigten 30 bis 40 Parkplätze sollen auf dem angrenzenden Rasen im Kurgarten geschaffen werden.

Glücksburgs Hotels wollen wachsen. Nach dem Alten Meierhof, der seine Absichten vor zwei Jahren vorstellte, äußerte jetzt das Strandhotel Wachstumswünsche. Ein Architekt trug sie im Beisein von Hoteldirektor Dieter Haas in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung vor.

Die Pläne: Das kleine Kutscherhaus sowie ein Teil des Parkplatzes sollen mit einem 3,5-geschossigen Trakt überbaut werden, um weitere 35 Zimmer zu schaffen. Das Strandhotel hat im Moment 38 Zimmer zuzüglich zehn Apartments im Anbau „Villa Mare“.

Neue Parkplätze im Kurgarten

Die zusätzlich benötigten 30 bis 40 Parkplätze sollen auf dem angrenzenden Rasen im Kurgarten geschaffen werden. Die Fläche gehört teilweise dem Strandhotel, teilweise der Stadt. Die Zuwegung zum Hotel, die derzeit über die Narvikstraße erfolgt, möchten die Planer in den Kurgarten legen. Einige Bäume müssten gefällt werden, jedoch nicht zwei große, über 100 Jahre alte Exemplare, wie der Architekt betonte.

Ferner sollen ein Windfang am Hotel-Eingang, ein Wintergarten mit 40 Plätzen am Restaurant und ein „Hochzeitspavillon“ von 64 Quadratmetern im Garten errichtet werden.


Die letzte Baumaßnahme des Strandhotels liegt noch nicht lange zurück: Die Vergrößerung des Strandbistros wurde gerade erst zu Beginn der Saison 2021 nach über zehn Jahren Planung fertig.

Er sei nicht „größenwahnsinnig“, kontert Dieter Haas auf die Frage, woher er die Motivation für derart große Baupläne erneut nehme. Seit über zwei Jahren leitet er das Strandhotel und die „Alte Post“ in Flensburg. In Glücksburg hat er festgestellt, „dass die Zuwegung am Hotel einfach nicht funktioniert. Alle Fahrzeuge inklusive Schwerverkehr müssen durch die einspurige Narvikstraße.“


Auch am Hotel gebe es Engpässe. Den Lieferverkehr möchte Haas künftig über einen Rundweg im Inneren der Gebäude führen. Lücken auf dem Gelände sollen sinnvoll und verschönernd geschlossen werden. „Die aktuelle Rückseite des Hotels ist nicht ansprechend“, argumentiert er, „das Kutscherhaus ist nicht schön.“

Durch die zusätzlichen Hotelzimmer soll der Hotelbetrieb „optimiert“ werden. Das Strandhotel erfreue sich großer Beliebtheit, so der Direktor.

Lange Planungsphase erwartet

Er erwartet eine lange Planungsphase. Gegenargumente sollen geprüft werden. Niemand soll übergangen werden. Anderseits könne man es nicht allen recht machen.

Ein Anwohner aus der Narvikstraße – jene Straße, die nach Vorstellung der Planer beruhigt werden würde – forderte die Erhaltung des „alten Waldes“.

Bedenken in der Kommunalpolitik

Die Mitglieder des Bauausschusses äußerten ebenfalls Bedenken: Horst Petersen (SPD) konnte sich eine Zufahrt mit Parkplatz im Kurgarten nicht vorstellen. Ebenso wenig Sebastian Annewanter (FDP), der in dem Vorhaben die „städtebauliche Qualität“ nicht erkannte. Der Ausschuss-Vorsitzende Axel Sager regte eine Besichtigung vor Ort an, bei der einzelne Baufelder durch Flatterband abgesteckt werden sollen.

So viel steht jetzt schon fest: Sollte die Bauvoranfrage weiter verfolgt werden, wird davon noch oft die Rede sein.

Lange hat man auch von den Entwicklungen im Alten Meierhof nichts gehört. Dort ist zu erfahren, dass es zur Zeit „keine weiteren Neuigkeiten“ gebe.

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