Zurzeit werfen die Parteien mit Wahlversprechen nur so um sich. Doch was wünschen sich eigentlich die Menschen wirklich von der neuen Landesregierung? Wir haben Passanten auf der Straße gefragt. Das sind ihre Wünsche.

Pflegenotstand beheben

Silvia aus Schwabstedt arbeitet in der Pflege und sagt: „Auf jeden Fall muss mehr in die Pflege investiert werden – gerade in der Corona-Krise. Der Pflegenotstand besteht ja schon länger, und ich finde das jetzt gerade mit dieser Impfgeschichte ganz schwierig. Also dass ungeimpftes und gesundes Personal freigestellt wird und die eben auch noch rausfallen“, sagt die 43-Jährige. „Also das wird sicherlich noch eskalieren, wenn da nicht langsam was getan wird.“

Faire Bezahlung und Anpassung der Renten

Franziska Sonneude aus Dithmarschen habe zwei Jobs und dennoch Geldsorgen: „Wir sind wirklich alle berufstätig bei uns in der Familie. Wir haben beide zwei Jobs, damit wir irgendwie über die Runden kommen”, sagt sie. Sie wünscht sich, dass sie mit einem Job ihren Lebensunterhalt bezahlen könne, momentan sei das nicht machbar. „Wir wissen bald nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Alles wird teurer, nur bei den Gehältern passt sich nichts mehr an. Das ist, finde ich, echt katastrophal.“

Rentnerin Bianka Heger plagen ebenfalls finanzielle Sorgen. „Ich bekomme von keinem was. Ich lebe von meiner Rente, muss alles bezahlen. Andere machen sich einen Lenz und kriegen alle mögliche Unterstützung. Ich habe mein Leben lang dafür gearbeitet“, sagt sie. Sie wünscht sich eine gerechtere Verteilung von Geldern.

Bezahlbarer Wohnraum

Lina Gniosdorz wünscht sich mehr bezahlbaren Wohnraum. Die 23-Jährige lebt in Flensburg und schätzt die Situation so ein: „Ich finde, es wird immer teurer. Gerade als Student eine Wohnung zu finden, die bezahlbar und dann auch noch relativ in Ordnung ist, ist schwierig.“ Auch, weil man immer schwerer ans Bafög komme, sagt sie. Ihrer Meinung nach sollte jeder die Möglichkeit bekommen, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Inklusion und Integration

Susanne Wilke aus Husum sagt: „Vor einem halben Jahr hätte ich gesagt, viel erneuerbare Energie.“ Momentan sei das schwierig durchzusetzen, „weil wir eben akut Energie aus anderen Quellen brauchen”, so die 56-Jährige. Damit spielt sie – ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine – auf eine unabhängige Energiepolitik an. Wichtiger ist ihr aber: „Ich arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, von daher Integration und Inklusion, das würde ich mir mehr wünschen.“

Ausbau der Infrastruktur

Jona aus Flensburg wünscht sich „mehr Ausbau der Infrastruktur für Bus und Bahn. Dass es bezahlbar bleibt und es sich vor allem auch lohnt“, so der 26-Jährige.

Politiker müssen Tacheles reden

Hans-Peter Seher aus Husum wünscht sich, dass Politiker mit offenen Karten spielen. „Es wird für den Wähler sehr unübersichtlich, sich zu entscheiden. Die müssen sich mal ehrlich machen. Mit klaren Worten und nicht so verklausuliert und politisch. Klarer, deutlichen und auch unangenehme Dinge zu sagen und nicht nur, mit uns wird alles gut. Das ist Käse. Das wünsche ich mir, dass ein Politiker auch mal klare Kante regelt.”

Und was noch? Simion Dimitrov (50) aus Flensburg spricht aus, was sich aktuell wohl viele wünschen, die Landesregierung da aber relativ wenig Einfluss drauf hat: „Frieden, Frieden, Frieden!“