Ausbruch im Pflegeheim

Weitere Bewohnerin stirbt nach Corona-Infektion im Haus Hog'n Dor

Norderstedt: Weitere Bewohnerin stirbt nach Corona-Infektion im Haus Hog'n Dor

Norderstedt: Weitere Bewohnerin stirbt im Haus Hog'n Dor

SHZ
Norderstedt
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Mitte Oktober wurde die Einrichtung am Alten Kirchenweg nach dem Corona-Ausbruch abgeschottet. Besuche waren nicht mehr möglich. Nun waren bei fast allen Bewohnern die Testergebnisse negativ. Foto: Hanno Bode via www.imago-images.de

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Eine weitere Testung aller Bewohner und Mitarbeiter hat ergeben, dass bis auf eine Bewohnerin alle anderen nicht oder nicht mehr infektiös sind. Damit endet die Überwachung der Einrichtung durch den Kreis Segeberg.

Erneut gibt es im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch im Norderstedter Senioren- und Pflegeheim Haus Hog'n Dor einen Todesfall zu verzeichnen. Damit steigt die Zahl derer, die an oder mit einer Corona-Infektion verstorben sind, auf sieben an. Zuletzt ist eine 92-jährige Heimbewohnerin verstorben, wie Kreissprecherin Sabrina Müller am Mittwoch (3. November) mitteilt.

Ausbruchsgeschehen offiziell beendet

Im gleichen Zuge können Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung aufatmen. Wie Müller weiter mitteilt, hat der Infektionsschutz das Ausbruchsgeschehen im Haus Hog'n Dor nun offiziell für beendet erklärt. „Nach einer weiteren Testung aller Seniorinnen und Senioren sind mit Ausnahme einer Bewohnerin alle anderen negativ beziehungsweise als nicht mehr infektiös geltend getestet worden“, erklärt die Pressesprecherin.

Damit endet die offizielle Überwachung durch den Kreis Segeberg für die Einrichtung. Knapp zweieinhalb Wochen stand das Pflegeheim unter ständiger Beobachtung, Besuche waren nicht erlaubt, und es durften keine neuen Bewohner aufgenommen werden. Einzig die noch infizierte Bewohnerin bleibt vorerst weiter in Isolation.

Vier infizierte Mitarbeiter in Quarantäne

Mitte Oktober meldete der Kreis Segeberg den großen Ausbruch in Norderstedt. Seitdem wurde das Virus bei 68 der 76 Bewohner sowie bei 22 der knapp 70 Mitarbeiter nachgewiesen. Vier der infizierten Mitarbeiter befinden sich auch weiterhin in Quarantäne, wie Müller mitteilt.

Derweil sucht die Staatsanwaltschaft noch immer nach einer Ursache für den Ausbruch. Um mögliche strafrechtlich relevante Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch zu klären, hat die Kieler Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Ergebnisse liegen den Angaben zufolge noch nicht vor.

Weiterlesen: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Corona-Ausbruch in Pflegeheim

Drei Bewohner müssen weiterhin in einem Krankenhaus behandelt werden, das ist einer mehr im Vergleich zum Vortag. Keiner davon liegt auf einer Intensivstation. Insgesamt sind sieben Menschen an oder mit Corona verstorben.

Das Ausbruchsgeschehen in der Einrichtung am Alten Kirchenweg in Norderstedt spiegelt sich auch in den aktuellen Corona-Zahlen des Kreises Segeberg wieder. Zu Beginn eines Monats veröffentlicht Müller die Anzahl der Neuinfektionen pro Kalenderwoche nach Altersgruppen.


Dort ist nun in den vergangenen zwei Wochen ein deutlicher Sprung nach oben zu verzeichnen. Allerdings nicht nur in der Kategorie der über 80-Jährigen. Auch bei Menschen im Alter von 15 bis insgesamt 59 Jahren sind die Zahlen wieder deutlich angestiegen. Vor allem 15- bis 34-Jährige infizieren sich aktuell im Kreis Segeberg am häufigsten mit Corona.

7-Tage-Inzidenz in Ellerau bei 127,0

Ähnliches Bild auch bei den lokalen 7-Tage-Inzidenzen im Kreisgebiet. Nachdem die Werte in Norderstedt unter anderem aufgrund des Ausbruchs in dem Pflegeheim deutlich angestiegen sind, sind nun auch die Werte in vielen Ämtern und Städten in die Höhe geschossen. In fünf Kommunen liegt die Inzidenz aktuell über 100.

Den höchsten Wert hat Bad Bramstedt mit 132,2. Direkt dahinter folgt die Gemeinde Ellerau mit 127,0 (in der Vorwoche lag die Inzidenz noch bei 15,9). In Norderstedt ist die Veränderung zur Vorwoche nicht mehr so deutlich (von 82,1 auf 104,9). Keine Stadt oder Gemeinde im Kreis Segeberg ist momentan coronafrei.


Auch weiterhin ist die Zahl der täglich gemeldeten nachgewiesenen Corona-Fälle im Kreis ähnlich hoch wie genau vor einem Jahr. Kreisweit hat es seit Dienstagnachmittag (2. November) insgesamt 28 per PCR-Test nachgewiesene Corona-Neuinfektionen gegeben. Zwei Personen davon sind Kontaktpersonen.

Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis beträgt jetzt 8708. Wieder als genesen gelten 8203 Menschen. Aktuell sind 353 Personen mit Corona infiziert. In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit 394 Personen, wieder aus dieser entlassen sind 19.026.

13 Personen werden in einer Klinik versorgt, eine davon intensivmedizinisch. Laut den Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) werden zwei Menschen intensivmedizinisch behandelt. Einer davon muss invasiv beatmet werden.


Die Gesamtzahl der statistisch erfassten Verstorbenen an oder mit Covid-19 hat sich nach dem Tod der Heimbewohnerin in Norderstedt um eine Person auf nun 176 erhöht.



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