Gesellschaft

Wie bleibt der Schnuller drin?

Wie bleibt der Schnuller drin?

Wie bleibt der Schnuller drin?

Oliver Tobolewski-Zarina/shz.de
Flensburg
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Schnuller besser nicht "mitwachsen" lassen Foto: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen

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Haben Sie schon einmal Rat suchend nach Hilfe gegoogelt, wenn Ihr Kind mal wieder in einem Schub steckte, Blähungen hatte oder einfach nicht schlafen konnte? Machen Sie es nicht - rät unser Autor. Abstruse Ideen und „handwerkliche Ansätze“...

Meine Frau und ich sind im Dezember Eltern geworden. Unser Kleiner ist eigentlich ein fröhliches Kind, das am Anfang eigentlich wenig weinte und wenig schimpfte – bis die Drei-Monats-Koliken einsetzten. Diese nahm er voll mit. Er kämpfte mit Blähungen, fand oft nur sehr schwer in eine längere Schlafphase, dann brachten wir Stunden zu, um ihn zur Ruhe zu bringen. Sein Nuckel war eigentlich eine gute zusätzliche Stütze, er beruhigte ihn etwas, blieb aber nicht lange im Mund – mit jeder Bewegung lag der Schnuller neben ihm.

Als in einer Nacht die Blähungen wieder stärker waren und unser Kleiner sehr unruhig, stellte ich mir die Frage, was ich machen kann, damit der Schnuller im Mund bleibt – nahm mein Handy in die Hand, googelte und scannte die Elternforen nach Erfahrungen.

Das Verständnis für die Idee wurde größer

Ich stoppte bei dem Eintrag eines Vater: „Kann ich den Schnuller auch mit einem Gummiband fixieren?“, fragte er in die Runde. Geschrieben nachts kurz vor 2 Uhr. Darunter: empörte Kommentare – und auch ich dachte: „Das ist mindestens fragwürdig.“ Zunächst. Schaute dann ins Bett meines Kleinen und sah, wie er sich wand, wie er sich jeden einzelnen Pups quälend rausdrückte, wie er einfach nicht zur Ruhe kam. Guckte dann wieder aufs Handy. Mein Urteil wurde milder.

Mit jedem Blick ins Kinderbett schien ich den Vater mehr zu verstehen – doch bevor die Flausen im Kopf einsetzten, schnappte ich mir unseren Kleinen, zog ihn an und legte ihn in den Kinderwagen. Wir drehten wieder eine große Runde durch die Nacht. Auch das half ihm, in den Schlaf zu finden.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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