Sturmflut in Nordfriesland

Wie fünf Naturschützer am Leuchtturm Westerhever den Orkan „Zeynep“ erlebten

Wie fünf Naturschützer den Orkan „Zeynep“ erlebten

Wie fünf Naturschützer den Orkan „Zeynep“ erlebten

SHZ
Westerhever
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Der Leuchtturm von Westerhever nach der Zeynep-Sturmflut: Auf dem Vorland stehen noch die Reste des Hochwassers. Foto: Ingo von Oven/shz.de

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Der Leuchtturm Westerhever ist zwar längst unbemannt, doch in den Häusern auf der Warft dort erlebten fünf Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer Zeynep und die Sturmflut.

Ein besonderes Wochenende liegt hinter den fünf Bewohnern der Häuser am Fuße des Leuchtturms von Westerhever: Orkan „Zeynep“ heulte stundenlang um den einsamen Außenposten im Vorland und schickte teilweise sogar Böen mit Geschwindigkeiten von 140 Stundenkilometern. Von ihm aufgepeitscht, klatschte die Nordsee immer höher gegen die Leuchtturmwarft.

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Eigentlich kein Wetter, um jemanden vor die Tür zu schicken, doch Ben Rating, der gerade sein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Schutzstation Wattenmeer ableistet, und seine Kollegen mussten auch in der Sturmnacht draußen nach dem Rechten sehen und unter anderem den Wasserstand im Auge behalten. Begleitet wurde sie dabei von Rainer Schulz, seit vielen Jahren Mitarbeiter der Schutzstation.

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Dass ihnen dabei der Rückweg zum Festland von der Nordsee abgeschnitten worden war, war dagegen für sie nichts Ungewöhnliches: „Das erleben wir sogar, wenn das Hochwasser 0,5 bis 0,7 Meter über Normal aufläuft, dann läuft das Gelände schon voll.“

Höchster Wasserstand seit 2013

Doch die bange Frage war: Würde das Meer die Warft überfluten? Denn diesmal waren es auf dem Höhepunkt der Flut 3,2 Meter über dem mittleren Hochwasser, ab 3,5 Metern spricht man von einer sehr schweren Sturmflut. Immerhin der höchste Wasserstand seit 2013.

Doch die Planer der Warft einst hatten vorgesorgt: Sie war hoch genug. „Die Wellen haben sie nicht überflutet, doch sie schlugen gegen den Warfthang“, so Ben Rating. Wäre die Flut höher gestiegen, wäre die allerletzte Rettung dann der Leuchtturm gewesen.

Viel Treibsel angeschwemmt

Was die Sturmflut im Vorland angerichtet hat, ist noch nicht abzusehen: „Da das Gelände bei Flut immer wieder überspült worden ist, waren wir noch nicht draußen“, berichtet Ben Rating. Aber es sei einiges an Treibsel und Treibgut angespült worden, das sei zu sehen.

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