Tourismus

Wieder deutlich mehr Übernachtungen in Flensburg

Wieder deutlich mehr Übernachtungen in Flensburg

Wieder deutlich mehr Übernachtungen in Flensburg

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Es kommen wieder mehr Urlauber nach Flensburg. Eine langfristige Tendenz lässt sich aber offenbar noch nicht ablesen. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr haben die Übernachtungszahlen in Flensburg noch einmal deutlich zugelegt. Eigentlich eine erfreuliche Entwicklung, aber Tourismus-Chef Gorm Casper bremst die Erwartungen für dieses Jahr.

Der Tourismus hat sich auch rund um die Förde wieder vollständig von den Corona-Jahren erholt. Und sogar mehr als das: In Flensburg stiegen die Übernachtungszahlen 2022 im Vergleich zu 2019 mit 11,1 Prozent deutlich an. Das geht aus einem jüngst veröffentlichten Bericht des Statistikamtes Nord hervor.

Demnach gab es im Jahr 2019 noch 357.014 Übernachtungen, im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 396.660. Allerdings ist dafür die Zahl der Ankünfte leicht zurückgegangen: Waren es 2019 noch 204.128 Ankünfte, zählten die Beherbungsstätten 2022 nur noch 202.724 Ankünfte. Darüber hinaus hat sich die Aufenthaltsdauer leicht verlängert: von im Schnitt 1,7 auf glatt 2,0 Tage.

Aufenthaltsdauer hat sich verlängert

Aber geben diese Zahlen nun schon Anlass zur Freude? Da gibt sich Gorm Casper, Geschäftsführer der Tourismusagentur Flensburger Förde, noch zurückhaltend. Zumindest eine langfristige Entwicklung sei noch nicht erkennbar: „Einen Trend vermag ich aus den sehr erfreulichen Zahlen noch nicht abzulesen“, sagte er auf Nachfrage von shz.de.

Nach seiner Erklärung habe sich die Aufenthaltsdauer aus zwei Gründen verlängert: „Die Geschäftsreisen (von überwiegend kurzer Dauer) haben gegenüber Vor-Corona-Zeiten abgenommen, die Urlaubsreisen (gern mehrtägig) hingegen zugenommen, da im vergangenen Jahr noch weniger Fernreisen vorgenommen wurden und stattdessen Urlaub an der Ostsee auch bei uns stark im Trend war – daher die sehr guten Zahlen“, so Gorm Casper.

Tatsächlich steht Flensburg im Vergleich zu den anderen kreisfreien Städten mit dem Plus von mehr als 11 Prozent gut da. Lübeck hatte bei den Übernachtungszahlen im Vergleich zu 2019 einen Zuwachs von 9 Prozent – allerdings nur bedingt durch den Zuwachs an Übernachtungen in Travemünde. Die herausgerechnet stünde Lübeck mit einem Minus von 6,6 Prozent da. In der Landeshauptstadt Kiel wurde ebenfalls nur ein Plus von 9 Prozent verzeichnet. Und besonders hart trifft es Neumünster mit -15,4 Prozent bei den Übernachtungen.

Ein noch stärkeres Wachstum gab es jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft im Kreis Schleswig-Flensburg: Dort haben im vergangenen Jahr rund 30 Prozent mehr Menschen übernachtet, als noch vor Corona.

Auch in diesem Frühjahr bereits ein deutliches Plus

Und wie sieht es in diesem Jahr mit dem Tourismus in Flensburg aus? Tourismus-Chef Gorm Casper gibt einen vorsichtigen Ausblick. Die aktuellsten Zahlen sind vom Mai 2023. Danach liegt Flensburg gegenüber dem Vorjahr erneut stark im Plus: Von Januar bis Mai bei Ankünften +31,7 Prozent und bei Übernachtungen +20,3 Prozent. Im Vergleich zu 2019 liegt die Steigerung von Januar bis Mai bei Ankünften 6,8 Prozent und bei Übernachtungen 18,1 Prozent – also nochmal deutlich über dem Wachstum vom vergangenen Jahr.

Aber Casper warnt vor zu hohen Erwartungen: „Auch dies sind sehr erfreuliche Zahlen, keine Frage. Da wir aber verbreitet hören, dass in dieser Sommersaison nicht die sonst übliche Vollauslastung in den meisten Quartieren erreicht wird (wie in vielen Teilen Schleswig-Holsteins), bin ich zurückhaltend, die hohen positiven Zahlen auf den weiteren Jahresverlauf zu projizieren.“

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