Einstige „Tennor Ocean“

Windhorst-Fähre „Abu Samrah“ hat Flensburg verlassen

Windhorst-Fähre „Abu Samrah“ hat Flensburg verlassen

Windhorst-Fähre „Abu Samrah“ hat Flensburg verlassen

Sebastian Iwersen
Flensburg
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Die in „Abu Samrah“ umgetaufte Fähre hat den Flensburger Hafen in der Nacht zum Sonnabend verlassen. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Die zunächst als „Tennor Ocean“ getaufte Fähre hat den Flensburger Hafen über Nacht verlassen. Vor ihr liegt eine lange Reise an ihren zukünftigen Einsatzort. 

Plötzlich ging alles ganz schnell: Nachdem die Werft seit dem Stapellauf im letzten Juni über Monate hinweg nach einem Käufer für die 210 Meter lange Fähre mit der Baunummer 782 gesucht hat, wurde das Schiff nun offenbar seinem neuen Eigentümer übergeben und hat den Flensburger Hafen verlassen. Aus der Förde ging es über den Nord-Ostsee-Kanal in Richtung der Niederlande, wo das Schiff am Sonntag zunächst in Rotterdam festmachen soll.

Die Werft hatte auf Nachfrage stets angegeben, mit mehreren Interessenten zu verhandeln. Zeitweise war auch von einem ausländischen Verteidigungsministerium als möglichem Käufer die Rede. In der Nacht zum Sonnabend wurden die Leinen am Ausrüstungspier der FSG gelöst und gegen 0.30 Uhr legte der schneeweiße Koloss ab, der erst vor wenigen Tagen in „Abu Samrah“ umbenannt wurde. Zudem wurde der Schornstein, der bisher das Tennor-Logo trug, umlackiert. Er trägt jetzt das Logo der „Safeen Group“, einem Hafen- und Logistikdienstleister aus Abu Dhabi, der nach eigener Darstellung eine Flotte von rund 70 Booten und Schiffen unterhält.

Keine Stellungnahme der Werft

Neben dem Namen der Fähre mit 4000 Spurmetern für den Transport von Kraftfahrzeugen und Trailern, die auf eine Hafenstadt im Wüstenemirat Katar hindeutet, ist dies der bislang der einzige Hinweis auf den neuen Eigentümer und den künftigen Einsatzort des von Werftinvestor Lars Windhorst über eine zu seiner Unternehmensgruppe gehörende Firma selbst in Auftrag gegebenen Neubaus. Eine offizielle Bestätigung der Werft über den Verkauf der Fähre gibt es bislang nicht. Damit hat die Flensburger Schiffbaugesellschaft offenbar erstmal seit drei Jahren wieder erfolgreich einen Neubau an einen Kunden abgeliefert. An der Einfahrt zum Flensburger Hafen, wo die große Fähre zehn Monate lang am Pier gelegen hatte, herrscht nun erst einmal gähnende Leere. Doch lange müssen Schiffsbegeisterte wohl nicht warten, bis dort wieder ein großes Schiff festmacht, denn bereits im Mai soll der nächste Stapellauf anstehen.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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