Schleswig-Holstein

„Winterzeit in der Nordstadt“: Mehr als 34.000 Euro für den guten Zweck

„Winterzeit in der Nordstadt“: Mehr als 34.000 Euro für den guten Zweck

„Winterzeit in der Nordstadt“: Viel Geld für den guten Zweck

Gunnar Dommasch
Flensburg/Flensborg
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Walzenmühle-Chef Sönke Petersen überreicht Organisatorin Jutta Rosenthal einen Blumenstrauß. Foto: Michael Staudt

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Insgesamt sind damit schon 285.000 Euro an soziale Projekte im Flensburger Norden geflossen.

Die Organisatoren sprechen von einem sensationellen Betrag. Nicht zu Unrecht: Über 34.000 Euro konnte die „Winterzeit in der Nordstadt“ seit 1. November an Spenden einwerben. Die Reihe ist das Pendant zum Adventsmarkt in der Walzenmühle, der nach 16 Jahren von dem neuen Format abgelöst wurde. Insgesamt sind damit schon 285.000 Euro an soziale Projekte im Flensburger Norden geflossen.

Großes Lob ging bei der Abschlussveranstaltung an Jutta Rosenthal vom Rotary Club Flensburg-Nordertor, bei der alle Fäden zusammenliefen, um ein anspruchsvolles und vielfältiges Programm zusammenzustellen – 23 Veranstaltungen, von der Ausstellung bis zum Konzert, vom Cocktail- bis hin zum Diskussionsabend.

Eine 40-Stunden-Woche habe wohl kaum gereicht, um all das möglich zu machen, würdigte Gerd Pontius ihr unermüdliches Engagement und befand: „Toll gemanaged.“ Unter dem Applaus der Anwesenden rief er aus: „Das ist dein Erfolg!“

Pontius zeigte sich überdies dankbar, dass die von den Rotariern initiierte Aktion „Kein Kind ohne Frühstück“ an der Ramsharde Schule maßgeblich von den Spenden profitieren darf. Dreimal die Woche holen sich nunmehr schon 60 Mädchen und Jungen vor dem Unterricht ein Porridge aus Biohaferflocken mit frischem Obst ab. „Sie genießen aber nicht nur das Essen, sondern auch die Gemeinschaft.“

Das ist neben dem Sammeln von Spenden ein Grundgedanke des „Winterzeit“-Konzepts. „Wir wollten“, bekräftigte Jutta Rosenthal, „nach zwei Online-Märkten wieder die Gemeinschaft pflegen.“ Das ist eindrucksvoll gelungen. Musik, Kunst und Kultur haben über 500 Besucher an die unterschiedlichen Veranstaltungsorte gelockt. Und die Bereitschaft, etwas zu geben, ist laut Rosenthal „stündlich größer geworden“.

Überdies wurden 3000 Lose verkauft, 1000 mehr als im letzten Jahr. Die Gewinner durften sich etwa freuen über einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug, Hotel-Übernachtungen, Gourmetgutscheine und Präsentkörbe.

Auch der Verein Schutzengel wurde bedacht, der damit die Weichen für eine gesunde Entwicklung vieler Kinder in Flensburg stellen kann. Zu Teilen fließt das Geld in eine Notfall-Wohnung für betroffene Familien, erklärte Geschäftsführer Volker Syring.

Nicht zuletzt freuen sich die Betreiber des Childhood-Hauses über den Geldsegen, der Kindern und Jugendlichen zugute kommt, die von sexualisierter oder körperlicher Gewalt betroffen sind. In Trägerschaft von pro familia erfolgen unter einem Dach alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit den Straftaten erforderlich sind – in einer kindgerechten Umgebung und durch Fachleute aus Polizei, Medizin, Justiz und Beratung.

Erst im April dieses Jahres ist das Haus eingeweiht worden. Thorsten Prümm, Geschäftsführer des Landesverbands von pro familia, berichtete, dass es seitdem schon 40 Fälle gegeben habe – vom Baby bis zum Jugendlichen. Seine Schilderungen wurden von den Anwesenden mit Betroffenheit aufgenommen. Prümm zitierte abschließend einen Satz von Königin Silvia von Schweden, Gründerin der World Childhood Foundation im Jahr 1999: „Jede verlorene Kindheit ist ein unersetzlicher Verlust für uns alle.“

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