Zusammenarbeit

„Wir in Südtondern“: Größtes Amt des Landes will mit einer Stimme sprechen

„Wir in Südtondern“: Größtes Amt des Landes will mit einer Stimme sprechen

„Wir in Südtondern“: Amt will mit einer Stimme sprechen

Arndt Prenzel/shz
Südtondern
Zuletzt aktualisiert um:
Amtsvorsteher Ingo Böhm (links) und Amtsdirektor Dr. Wolfgang Sappert präsentieren die neue Image-Kampagne „Wir sind Südtondern“. Foto: Arndt Prenzel / SHZ

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Amt Südtondern will die Zusammenarbeit mit seinen 30 Gemeinden weiter verbessern und gemeinsame Projekte vorantreiben.

Amtsdirektor Dr. Wolfgang Sappert und Amtsvorsteher Ingo Böhm haben Großes vor. Sie wollen das Amt Südtondern als starke Einheit präsentieren: „Als größtes Amt des Landes Schleswig-Holstein mit 30 Gemeinden und 40.000 Bewohnern haben wir in der Wahrnehmung noch nicht das entsprechende Gewicht“, meinen die beiden Führungspersonen. Einen Anfang habe es zum zehnjährigen Jubiläum der Amtsbildung vor vier Jahren gegeben, als ein Image-Film für Furore gesorgt habe. Dann ging es erstmal amtsintern weiter. So wurden unter anderem für den Amtsausschuss Namensschilder für die Bürgermeister angeschafft.

Zusammenarbeit der Gemeinden sichtbar machen

Für einem mediengerechtem „Sprung nach vorn“ sind daher neben einer auf Kaffeetassen und Flagge zur Schau gestellten Corporate Idendity mit Windrad und Kornähre auch Aktionen wie eine Fahrrad-Sternfahrt geplant. „Mit dem Slogan ‚Wir in Südtondern‘ wird der Zusammenhalt der Gemeinden sichtbar“, sagt Ingo Böhm. „Alle 30 Bürgermeister ziehen zumeist an einem Strang“, versicherte er. Als Beispiel führte Böhm an, dass man erfolgreich für den Erhalt des Krankenhauses in Niebüll gestritten habe, gemeinsam für das Hospiz in Niebüll einstehe und den Breitbandausbau gut vorantreibe. „Das alles schweißt zusammen“, sagt er.

Und es soll noch mehr werden: Die Zusammenarbeit bei den Themen Energie und Mobilität steht ebenso auf der Agenda wie die Verbesserung der Fahrradwege. Die starken Gemeinden sollen dabei auch den schwachen Gemeinden helfen: So stimmten alle einhellig zu, dass bei roten Zahlen einer Kindertageseinrichtung, wie gerade in Humprup geschehen, die Gemeinde einspringt. „Diesen Vertrag haben alle unterzeichnet“, sagt Böhm zufrieden.

Arbeiten ständig an Verbesserungen

„Viele wissen nicht, dass es rund 450 Gemeindevertreter gibt“, ergänzt Dr. Wolfgang Sappert. „Das sind ebenfalls Kunden des Amtes Südtondern mit seinen vielen Mitarbeitern.“ Der Kontakt zu den Dorfpolitiker geschieht zunehmend digital, doch es wird immer enger in der Taktung. „Eine Herausforderung für die Mitarbeiter“, sagt der Amtsdirektor. Eine amtsinterne Gruppe arbeitet an ständigen Verbesserungen. Auch die Bürgermeister gingen in Klausur. Im Juni traf man sich für zwei Tage um das Projekt „Wir in Südtondern“ mit Leben zu füllen.

Dort ging es um die verbesserte Zusammenarbeit, verborgene Potentiale und die Optimierung der Prozesse. „Das hört sich noch abstrakt an“, gibt Sappert zu, „doch die konkreten Vorschläge werden folgen.“ Auf der To-do-Liste steht auch der Wohnungsbau, der in einigen Gemeinden nicht weiter gehen kann, weil schlicht Baugrund fehlt und das Land strenge Vergaberegeln eingeführt hat. Auch hier will das Amt mit „Wir in Südtondern“ künftig stärker in die Öffentlichkeit treten. Amtsdirektor Sappert ist froh, dass etwa beim Thema Autoverladung auf maßgebliche Initiative seines Hauses die Vertreter von DB und „Blauer Autozug“ an einem Tisch im Amt sitzen. „Und wir haben Erfolg“, sagt er.

Die Rad-Sternfahrt startet am Sonntag 18. September in allen Gemeinden, Treffpunkt bei Kaffee und Kuchen sowie Wurst ist ab 11 Uhr im Augarten in Leck.

Mehr lesen