Erreichbarkeit von Bus und Bahn

Wo der Nahverkehr in Schleswig-Holstein gut ist – und wo schlecht

Wo der Nahverkehr in Schleswig-Holstein gut ist – und wo schlecht

Wo der Nahverkehr in Schleswig-Holstein gut ist

SHZ
Kiel/Berlin
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Bus in Husum: In Nordfriesland hat sich die Anbindung an den ÖPNV am meisten verbessert – ist aber immer noch schlecht. Foto: Stefan Petersen

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Die Anbindung an Bus und Bahn lässt im Norden zwar oft noch zu wünschen übrig – hat aber in fast allen Kreisen Fortschritte gemacht. Nur in einer Stadt gibt es sogar eine Verschlechterung.

Die Nutzerzahlen von Bus und Bahn sind zwar in der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen – doch die Erreichbarkeit von öffentlichen Nahverkehrsmitteln hat sich in Schleswig-Holstein seit 2018 sogar leicht verbessert. Das geht aus Zahlen hervor, die die „Allianz pro Schiene“ gestern vorgelegt hat.

Demnach hatten letztes Jahr 88 Prozent aller Menschen in Schleswig-Holstein in der Nähe ihres Hauses einen Anschluss an eine oft bediente Haltestelle. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Dennoch liegt das Land weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt von gut 91 Prozent.

In Lübeck sind Bus und Bahn sogar etwas schlechter erreichbar

Als gut angebunden gilt ein Haushalt dann, wenn sich in nicht mehr als 600 Meter Entfernung vom Wohnhaus eine mindestens 20-mal am Tag angesteuerte Bushaltestelle befindet oder in nicht mehr als 1200 Metern eine Bahnstation.

In Schleswig-Holstein ist die Lage natürlich in den vier kreisfreien Städten am besten mit nahezu kompletter ÖPNV-Abdeckung. Allerdings ist Lübeck die einzige Stadt, in der sich die Erreichbarkeit sogar leicht verschlechtert hat. In den Hamburger Randkreisen Stormarn und Pinneberg ist die Anbindung ebenfalls gut (siehe Grafik).


Im nördlichen Landesteil gibt es dagegen Schatten und Licht: Einerseits liegen die beiden Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg bei der Erreichbarkeit mit dem ÖPNV ziemlich weit hinten – mit weniger als 80 Prozent. Andererseits haben sie die größten Fortschritte gemacht. Gleiches gilt für den Kreis Steinburg. Dagegen hat es in Rendsburg-Eckernförde kaum Verbesserungen gegeben – obwohl die auch dort dringend nötig wären.

Das Land hat die Mittel für den kommunalen Busverkehr erhöht

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz erklärte die leichten Fortschritte im Land mit zusätzlichem Geld aus Kiel. „Die Landesregierung hat die Mittel, mit denen sie die Busverkehre der Kreise und kreisfreien Städte unterstützt, seit 2016 von 60 Millionen Euro auf 78 Millionen erhöht“, sagte der FDP-Politiker unserer Zeitung. Damit sei es möglich gewesen, Angebote auszubauen. „Insbesondere in den dünner besiedelten Kreisen konnte so ein noch größerer Bevölkerungskreis mit ÖPNV-Angeboten erschlossen werden.“

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