Schwangerschaftsabbrüche

Zentralklinikum: Frauen protestieren vor Flensburger Rathaus

Zentralklinikum: Frauen protestieren vor Flensburger Rathaus

Zentralklinikum: Frauen protestieren vor Flensburger Rathaus

SHZ
Flensburg
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Birte Lohmann (l.) und Alina Gerhard von der Feministischen Aktion Flensburg setzen sich für den Erhalt von klinischen Abbrüchen in Flensburg ein. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Anlass für die Kundgebung am Montag ist ein nicht öffentliches Gespräch über das Zentralklinikum. Die Feministinnen kündigen „Spioninnen“ an.

Vor dem Haupteingang des Rathauses findet am Montag von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr eine Kundgebung der Feministischen Aktion Flensburg statt – als Protest gegen die Pläne, keine Schwangerschaftsabbrüche im neuen Zentralklinikum durchzuführen.

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Anlass ist eine interfraktionelle Sitzung zum Thema Krankenhausplanung, bei dem auch Krankenhausvertreter anwesend sind. Die Feministinnen vermuten, dass dabei auch über den Streitpunkt Schwangerschaftsabbrüche gesprochen wird. „Gespräche hinter verschlossenen Türen verhindern eine öffentliche Debatte über ernstzunehmende Lösungen für gesundheitlich sichere Schwangerschaftsabbrüche in Flensburg“, heißt es in einer Mitteilung.

Stadtsprecher Christoph May bestätigt den Termin für die nicht offizielle Sitzung. Um welche Inhalte es dabei genau geht, wird nicht bekannt gegeben. Die interfraktionelle Sitzung diene der Beratung. „Da wird nichts beschlossen, also kann die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden“, so May.

„Spioninnen berichten“

Diese befürchtete Informationslücke wollen die Feministinnen schließen. „Ab 19h werden die Spioninnen des Netzwerkes Feministische Aktion Flensburg aus dem Rathaus berichten und Fragen beantworten“, heißt es konspirativ in der Mitteilung. „Zu dieser improvisierten Pressekonferenz, draußen vor dem Rathaus, laden wir herzlich alle Interessierte ein.“

Die Feministische Aktion verweist darauf, dass es bereits jetzt schon Probleme beim Angebot von Schwangerschaftsabbrüchen gibt. Zurzeit würden in Flensburg keine Abbrüche nach der zehnten Schwangerschaftswoche mehr vorgenommen.

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„Durch Wartelisten und veraltete gesellschaftliche Moralvorstellungen haben ungewollt Schwangere bereits heute große Hürden zu überwinden, um Zugang zu einem sicheren Schwangerschaftsabbruch zu erhalten. Das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung ist damit in großer Gefahr“, kommentiert Birte Lohmann. „Dies kann in Zukunft zu einem Rückschritt zu illegalen und gesundheitsgefährdenden Abtreibungsmethoden führen.“

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