Klimawandel
Zu warm und zu nass: So könnte sich die Hochwasserlage in SH entwickeln
Zu warm und zu nass: So könnte sich die Hochwasserlage in SH entwickeln
So könnte sich die Hochwasserlage in SH entwickeln
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Der Start in den Januar ist laut Meteorologen wieder viel zu mild und es ist schon zu viel Regen in Schleswig-Holstein gefallen. shz.de hat mit den Experten darüber gesprochen, wie sich das auf die Hochwasserlage auswirken könnte.
Erwartet uns bald wieder eine regelrechte Seenlandschaft in SH, wie wir es im Februar vergangenen Jahres erlebt haben? Damals waren weite Teile des Landes und viele landwirtschaftliche Nutzflächen überflutet.
Ganz soweit ist es laut dem Kieler Meteorologen Sebastian Wache noch nicht. „Im Februar 2022 waren Regenmengen in SH gefallen, die 400 bis sogar 450 Prozent über dem Monatsdurchschnitt lagen“, sagt Sebastian Wache. Trotzdem warnt er: „Aktuell liegen wir für den Januar bei 70 bis 90 Prozent und an einzelnen Orten wie in der Gegend um Neumünster bei etwa 110 Prozent.“
Das bedeutet aber auch, dass der Monat erst zwölf Tage alt ist und schon fast überall in SH die durchschnittliche Regenmenge für den Gesamtmonat gefallen ist. Es sehe derzeit zwar noch nicht danach aus, dass die Regenmengen aus dem vergangenen Februar erreicht werden. Gleichzeitig seien viele Böden in Schleswig-Holstein aber schon sehr gesättigt, so der Meteorologe.
Viel Regen an der Westküste erwartet
Die Aussichten bis Montag sehen weiterhin sehr nass aus. Danach könnte sich allerdings eventuell die Wetterlage verändern. „Der meiste Niederschlag wird bis Montag an der Westküste fallen, dort sind 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter zu erwarten“, sagt Sebastian Wache. Aber auch im Rest des Landes regnet es munter weiter. Die Intensität lässt allerdings in Richtung Osten nach.
Laut Jonas Hippel, Sprecher des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur in Kiel, bestehe aktuell in keinem Teileinzugsgebiet der Fließgewässer Schleswig-Holsteins eine Hochwasserlage. Aktuelle Informationen zur Hochwasserlage veröffentlicht das Ministerium hier.
Generell teilte das Ministerium auf shz.de-Anfrage mit, dass es aktuell keine erhöhten Pegelstände der Fließgewässer in Schleswig-Holstein gebe, die einem Hochwasser entsprechen.
Positive Folgen für die Natur
Aus Sicht des Ministeriums habe der Regen auch durchaus positive Auswirkungen auf die Natur und die Umwelt im Norden. Gerade nach den Dürreverhältnissen in den vergangenen Jahren ist es für Schleswig-Holstein wichtig, dass es gut gesättigte Boden- und Grundwasserverhältnisse gibt. Diese hätten beispielsweise auch positive Auswirkungen auf die Bereiche des Moorschutzes, der Landwirtschaft und der Trinkwasservorsorge, so das Ministerium.
Den Winterfans macht der Kieler Meteorologe Sebastian Wache zumindest etwas Hoffnung, dass sich die Witterungsverhältnisse in der kommenden Woche nochmal ändern. Ab Dienstag könne sich die Wetterlage ändern und sich ein Hoch aus Skandinavien durchsetzen, das kältere Luft zu uns bringt. Allerdings sei dies aktuell noch schwer vorherzusagen. Danach könne auch mehr dazu gesagt werden, ob wir auf ähnliche Regenmengen wie im Februar 2022 zusteuern oder eben nicht.
Fußabdruck des Klimawandels sichtbar – Temperaturen in SH deutlich zu warm
Der Fußbadruck des Klimawandels ist laut Wache zu Jahresbeginn wieder deutlich sichtbar. „Der Januar ist bisher viel zu warm. Wir liegen sieben bis acht Grad über der Durchschnittstemperatur“, sagt er. Und diese Entwicklung bereitet dem erfahrenen Meteorologen Sorgen.