„Heimkehrer“
Motorfestival: Das „grüne Monster“ kehrte zu seinen Wurzeln zurück
Motorfestival: Das „grüne Monster“ kehrte zu seinen Wurzeln zurück
Motorfestival: Das „grüne Monster“ kehrte zu seinen Wurzeln zurück
Beim Motorfestival auf Röm war auch ein ganz besonderer „Heimkehrer“ aus Rüsselsheim vor Ort.
Am vergangenen Wochenende lag am Strand von Röm ein durchdringender Geruch von Benzin und Öl in der Luft. Motorengeräusche alter Rennwagen durchbrachen die seltene Stille des Westwindes auf der Nordseeinsel und ließen jedem wissen, dass das Motorfestival am Strand von Lakolk zum dritten Male ausgetragen wurde. Fahrer aus elf verschiedenen Nationen mit Wagen, die nicht jünger als 71 Jahre sein durften, fuhren gegeneinander um die Wette.
Neben den vielen kuriosen und schnellen Gefährten stand auch ein ganz besonderes Gefährt und konnte, zum Bedauern vieler Zuschauer, nicht fahren. „Das grüne Monster“, wie es umgangssprachlich getauft wurde kam den langen Weg aus der historischen Abteilung von Opel in Rüsselsheim. Doch ein Fremder ist das Monster keineswegs und kehrte am Wochenende sozusagen zu seinen Wurzeln zurück, wie es der Chef von Opels historischer Abteilung, Uwe Mertin, gegenüber dem Nordschleswiger erklärt.
Geschwindigkeitsweltrekord
„Der Rennwagen hat auf Fanø zwei Mal den Geschwindigkeitsweltrekord geknackt. Das war 1922 und 1924. Dort hat er auch mit Fahrer Carl Jörns große Erfolge gefeiert“, so Mertin. Das Rennen auf Röm ist eine Neuauflage der Strandrennen der Zwischenkriegszeit auf Fanø. „Wir hatten im vergangenen Jahr von diesem Motorfestival gehört und fanden es schön, wenn unser Monster mal wieder zurückkehrt“, schmunzelt Mertin. Er und sein Team machten sich deshalb Ende August auf dem Weg. Zuerst nach Fanø, um dort am Strand und alter Wirkungsstätte des Rennbolidens schöne Fotos zu machen. „Doch dort war es sehr windig, und der Sand flog uns um die Ohren“, sagt er. Ihm zufolge klebte der Sand auch an den 16 außenstehenden Ventilklappen des Motors und machte ein Rennen am darauffolgenden Tag bedauerlicherweise unmöglich. „Das Risiko einer Fehlzündung und damit verbundenem Motorschaden war zu groß. Wir entschiedenen uns aber trotzdem, beim Rennen dabeizusein und unser Monster dem Publikum vorzuführen“, so der Chef der historischen Abteilung.
Und das zur Freude vieler Schaulustiger. Der 104 Jahre alte Rennwagen in der dunkelgrünen Farbe, der zwischen 1998 und 2000 aufwendig von Experten restauriert wurde, hatte eine magische Anziehungskraft auf das motoreninteressierte Publikum. „Es war, insbesondere auch für unsere Mechaniker, natürlich traurig, dass wir nicht fahren konnten“, so Mertin. Auf die Frage, ob das „grüne Monster“ im kommenden Jahr auch auf Röm sein wird, antwortet er: „Lust haben wir ganz sicher. Doch es hängt auch vieles damit zusammen“, so Mertin, der auch lobende Worte an die Veranstalter hatte: „Das ganze Festival war super organisiert. Alles hat einfach gestimmt. Und ich finde es unglaublich, wie viele Leute eigentlich über unseren ‚Heimkehrer´ bescheid wussten.“