Zahnriemenwechsel

Der Zahnriemen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden

Der Zahnriemen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden

Der Zahnriemen sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Tingleff/Tinglev
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Foto: dpa

Für viele Autobesitzer ist der Zahnriemenwechsel ein teures Vergnügen. Doch dieser ist ungemein wichtig. Ein Experte erklärt Einzelheiten zum Riemen, der ein fester Bestandteil in vielen Motorräumen ist.

Viele Autobesitzer wissen nicht, ob in ihrem Fahrzeug ein Zahnriemen oder eine Steuerkette arbeitet. „Darum kümmert sich die Werkstatt“, so der Tenor. Der Nordschleswiger hat demnach einen Experten zu Einzelheiten und des Wechsels des wichtigen Bestandteils vieler Motorenmodelle befragt.

„Ein Zahnriemen besteht hauptsächlich aus Gummi. Weil es Metallteile antreibt, entsteht ein Verschleiß am Riemen, weshalb dieser ausgewechselt werden muss“, erklärt Flemming Christensen, der die Automester-Werkstatt in Tingleff betreibt. Im Normalfall muss ein Zahnriemen ihm zufolge nach 100.000-150.000 Kilometern oder vier bis fünf Jahren gewechselt werden. Denn Gummi kann bekanntermaßen porös werden.

Längere Wechselintervalle angegeben

„Viele Autohersteller geben längere Wechselintervalle an. Manche gar 300.000 Kilometer. Doch zu dem Zeitpunkt ist die Garantie vieler Fahrzeuge abgelaufen und reißt dann ein Zahnriemen, kann es teuer für den Besitzer werden. Dann lieber früher wechseln und einen kapitalen Motorschaden umgehen“, so Christensen. Der Zahnriemen treibt die Nockenwelle und damit auch die Ventile im Motor an. Reißt ein Zahnriemen, öffnen diese sich zum falschen Zeitpunkt und treffen den heraufkommenden Kolben im Zylinder. „Hat der Besitzer Glück, dann müssen nur die Ventile und der Zylinderkopf gewechselt werden, was auch eine kostspielige Erfahrung sein kann. Im schlimmsten Fall muss jedoch ein neuer Motor eingebaut werden, was noch teurer ist“, erklärt der Mechaniker.

In den meisten Fahrzeugen treibt entweder der Zahnriemen oder eine Steuerkette die Nockenwelle an. Die Steuerkette gilt als wartungsfrei und wenn sie hält, „dann ist sie auch eine gute Alternative zum Zahnriemen. Doch mehrere Hersteller haben Probleme mit ihren Ketten gehabt“, so Christensen. Er weist darauf hin, dass ein Wechsel einer Kette noch teurer als beim Zahnriemen sei. „Das ist so, weil der Zahnriemen ja dafür vorgesehen ist, gewechselt zu werden. Deshalb kommt man im Motorraum auch leichter an den ran“, betont er.

Leiser im Betrieb

Ein anderer Vorteil des Zahnriemens ist auch der Geräuschpegel. „Er ist im Betrieb wesentlich leiser als eine Kette“, so der Mechaniker, der im Laufe seiner Karriere schon viele Zahnriemen gewechselt hat.

Ein Zahnriemenwechsel kostet je nach Hersteller 2.000 bis 5.000 Kronen. „Bei manchen Fahrzeugen muss zugleich auch die Wasserpumpe ausgetauscht werden, was natürlich dann auch mehr kostet“, erklärt Christensen. Meist machen die Werkstätten die Besitzer darauf aufmerksam, wann ein Wechsel sinnvoll ist. „In der Regel hinterlassen die Mechaniker einen kleinen Aufkleber, mit Informationen zum vorherigen Wechsel, im Motorraum. Der Wechsel wird meist auch im Scheckheft des Fahrzeugs eingetragen, denn es ist schwer zu sehen, ob ein Zahnriemen eine Laufleistung von 100.000 oder 150.000 Kilometer hinter sich hat“, so Christensen.

„Hat man jedoch eine gute Werkstatt, dann braucht man sich als Autobesitzer vorwiegend über den Zahnriemen keine Sorgen zu machen. Den haben die Mechaniker im Blick. Aber trotzdem sollte dieser nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, betont der Mechaniker aus Tingleff.

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