Muttertag

Mütter (und Väter) - Helden in Corona-Zeiten

Mütter (und Väter) - Helden in Corona-Zeiten

Mütter (und Väter) - Helden in Corona-Zeiten

Anna-Lena Schiemann
Apenrade/Aarhus
Zuletzt aktualisiert um:
Familie, Beruf und das eigene Wohlbefinden unter einen Hut zu bringen, ist gerade eine schwierige Aufgabe Foto: Alexander Dummer/ Unsplash

Corona hat wohl jeden auf die eine oder andere Art und Weise beeinflusst. Besonders schwierig war es allerdings vor allem für Eltern von Kindern im Kindergarten- oder Schulalter.

„Mama, warum darf ich nicht in den Kindergarten?“, „Papa, wann können wir wieder zu Oma und Opa?“ –  und vor allem: „Mama, was ist eigentlich dieses Corona?“ Drei Fragen, die wohl in vielen Haushalten überall auf der Welt in den vergangenen Wochen gefallen sind. Antworten darauf zu finden ist schwer. In den allermeisten Fällen weiß man darauf die Antwort nämlich selbst nicht.
Und dann ist da noch das Homeoffice. Kinderbetreuung zwischen Skype-Konferenzen – oder umgekehrt?

Verantwortung auch für Bildung

Dazu kommt: Viele Eltern trugen oder tragen immer noch viel mehr Verantwortung für die Bildung ihrer Kinder als im „Normalzustand“. Das beginnt beim Laptopeinschalten für die Videokonferenz und endet beim Unterrichten, wenn der Unterricht nicht stattfinden kann.
Das Zuhause ist nicht mehr der Ort, zu dem man nach der Arbeit zurückkehrt, sondern es wird zu allem gleichzeitig: Arbeitsort, Schule, Spielplatz.

Trotz allem auch schöne Momente

Ganz klar ist: Für viele Eltern war und ist die Situation zu Hause eine Belastung. Und doch können viele dem auch Positives abgewinnen – so auch Rikke Tästensen. Die Apenraderin ist Mutter von drei Kindern, einem Schulkind und zwei Kindergartenkindern. Natürlich war die Situation auch für sie anstrengend. „Neben den Online-Konferenzen habe ich meinen Sohn auch noch unterrichtet, beziehungsweise ihm bei den Aufgabenstellungen geholfen.“ Die ungewohnte Situation war nicht immer einfach, erzählt sie dem „Nordschleswiger“.

Manchmal hab ich schon echt ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich die Kinder beispielsweise vor dem Fernseher ‚parken‘ musste.

Rikke Tästensen

„Manchmal hab ich schon echt ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich die Kinder beispielsweise vor dem Fernseher ‚parken‘ musste. Die Situation war ja auch vor allem für sie schwierig.“ Trotz allem ist sie auch dankbar für diese besondere Zeit: „Ich hatte glücklicherweise noch zwei Wochen Urlaub, in denen ich und mein Partner dann sehr viel Zeit mit den Kindern verbracht haben.“ Sie haben lange Spaziergänge gemacht, Steine bemalt, gebastelt. „Irgendwie ist diese Zeit ja doch wertvoll, vor allem für die Kinder“, überlegt sie. Trotz allem vermisst sie aber auch den Alltag vor Corona.

 

Mutterschutz als Luxussituation


Auch ihre Schwester Anne, die mit ihrer Familie in Aarhus wohnt und gerade im Mutterschutz ist, sieht die Zeit, die die Familie durch die Maßnahmen hatte, als Hoffnungsschimmer an. Allerdings weiß sie auch: „Wir haben zu Hause eine sehr gute Situation: Ich bin im Mutterschutz, mein Mann ist selbstständig. Wir haben ein großes Haus und er sein eigenes Büro.“ Hätte sie auch arbeiten müssen, wäre die Situation für die gesamte Familie sehr viel schwieriger geworden. Sorgen hatte sie allerdings doch: Anfang März wurde ihre Tochter geboren – in einer Zeit, in der noch keiner so genau wusste, wer in der Risikogruppe für Corona liegt. „Da habe ich mir schon Sorgen gemacht.“

Wir haben viel mit ihr geredet und sind Kompromisse eingegangen.

Anne Tästensen über den Umgang mit ihrer dreijährigen Tochter in Coronazeiten

Und auch der älteren dreijährigen Tochter zu erklären, warum alles gerade anders ist, war natürlich schwierig. „Auch durch die Geburt der Kleinen hat sich ja an sich schon viel verändert – und dann kam noch Corona. Aber wir haben viel mit ihr geredet und sind Kompromisse eingegangen.“ Einer war, so erzählt Anne Tästensen, dass sie zwar auf den Spielplatz gegenüber gehen können, aber nur, wenn dort nicht mehr als ein Kind ist.
Mittlerweile ist ihre Tochter wieder im Kindergarten.

Ein wenig Respekt



Corona fordert uns alle heraus, egal ob im Beruf oder im Privatleben. Am Muttertag allerdings sollten wir alle all den Müttern (und Vätern) ein wenig Respekt zollen, die gerade so viel für sich und ihre Familien leisten.

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