Kultur
Heimatgeschichtliches Theaterstück im Flugzeughangar fällt flach
Heimatgeschichtliches Theaterstück im Flugzeughangar fällt flach
Theaterstück im Flugzeughangar fällt flach
Die Aufführung kann nicht verschoben werden, wie der Vorsitzende Henrik Dahlmann erläutert. Das Eintrittsgeld ging an die 1.700 Zuschauer zurück, die bereits Karten für eine der sieben Vorstellungen gekauft hatten.
Ein kulturelles Highlight in der Kommune Tondern wird mit Rücksicht auf den Coronavirus abgesagt: Es wird Anfang Mai keine Aufführungen des heimatgeschichtlichen Theaterprojekts „Højt til Himlen“ im Flugzeughangar im Soldaterskoven nördlich von Tondern geben.
Bereits drei Stunden bevor Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) am Dienstagabend schärfere Maßnahmen bekannt gab, um die Verbreitung des Coronavirus zu entschleunigen, war der Vorstand des Theaterprojekts zu einer Krisensitzung zusammengetreten.
„Die Lage spitzte sich zu“
„Wir konnten erkennen, dass sich die Lage zuspitzte, und dass unsere Möglichkeiten zu proben, schwanden. Zudem standen wir unter Zeitdruck. Somit würde es schwer werden, sich optimal vorzubereiten, um ein vollendetes Stück aufzuführen", berichtet der Vorsitzende Henrik Dahlmann.
Es gab bereits seit vergangener Woche eine Auszeit bei den Proben.
Theaterprojekt sieht sich in der Verantwortung
„Wir stehen in der Verantwortung, aufeinander achtzugeben. Somit halten wir es auch nicht für vertretbar, dass wir Anfang Mai 400 Zuschauer sehr eng beieinander platzieren könnten, falls die Restriktionen zu diesem Zeitpunkt gelockert würden“, so Dahlmann.
Schwere Bedingungen für Qualität
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei es nicht absehbar, wie eine Inszenierung mit einer sehenswerten Qualität machbar sein sollte.
Dass die Vorstellungen nicht einfach verschoben werden können, hängt damit zusammen, dass der Regisseur Kristian Hald zweigleisig fährt und auch bei „Sønderjysk Forsøgsscene“ Regie führt. Das Stück „Grænsedragning“ soll am 13. Juni in Seegaard/Søgård mit dem See als Kulisse aufgeführt werden.
Nach den Sommerferien würde es auch nicht gehen, da die Kommune nach dem Volksfest am 27. Juni im Flugzeughangar das historische Bauwerk für seine neue Bestimmung als Bestandteil des Erlebniscenters „Tønder Zeppelin“ umrüsten müsse, so Dahlmann.
Ein maßgeschneidertes Stück
„Es ist natürlich ärgerlich. Aber das Stück war für den Flugzeughangar geschrieben. Daher ist es auch nur sinnvoll, es dort aufzuführen. Diese Möglichkeit gibt es nur einmal im Leben“, so Dahlmann mit Blick auf das von Lars Thelonius aus Vejle verfasste Stück „Sammen“ (Zusammen), das das Leben auf der Zeppelinbase und in der Stadt Tondern zwischen Deutschen und Dänen während 1913 und 1920 thematisiert.
Sie haben Verständnis, sind aber auch enttäuscht.
Henrik Dahlmann, Vorsitzender
„Sie haben Verständnis, sind aber auch enttäuscht“, so Dahlmann auf die Reaktionen der Laiendarsteller, die bisher zu ihm vorgedrungen sind. „Es ist eine Art ungelöste Anspannung, wenn man trainiert, um alles bei der Vorstellung zu geben, und diese dann nichts wird“, weiß Dahlmann aus seiner Rolle als Darsteller.
1.700 Zuschauer hatten sich Karten gesichert
Etwa 1.700 der insgesamt 2.800 Eintrittskarten für die sieben Vorstellungen waren bereits verkauft. Komplett ausverkauft war die Premiere am 5. Mai, die im Beisein von Prinzessin Benedikte hätte stattfinden sollen. „Wir haben bereits das Geld zurückerstattet“, berichtet Dahlmann.
„Højt til Himlen“ kommt wieder
„Das ist unsere Absicht. Ob es in ein oder zwei Jahren wird, das wird sich zeigen“, sagt er zur Frage, ob die Bürger sich auf ein weiteres Projekt von „Højt til Himlen“ freuen können.
14 Theaterstücke wurden bisher seit 1999 aufgeführt. Bei der Aufführung „Die Schnitterin“ im September 2019 in einem Weizenfeld in Ballum wirkte erstmals mit Bodil Jørgensen eine professionelle Schauspielerin mit.
.