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Ein Gemeindejahr mit Höhen und Tiefen

Ein Gemeindejahr mit Höhen und Tiefen

Ein Gemeindejahr mit Höhen und Tiefen

Tingleff/Tinglev
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Kirchenältester Albert Callesen berichtet auf der Gemeindeversammlung des Pfarrbezirks Tingleff. Foto: kjt

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Trotz Corona hat es im Pfarrbezirk Tingleff manche Lichtblicke gegeben. Das Miteinander war allerdings stark beeinträchtigt, so die Bilanz auf der Gemeindeversammlung.

Es wurde ein andächtiger Beginn zum Innehalten, zum Nachdenken aber auch zum Freuen, als Pastorin Astrid Cramer am Montagabend die Gemeindeversammlung des Pfarrbezirks Tingleff im Gemeinschaftsraum der Deutschen Schule Tingleff einleitete.

Nach den Entbehrungen in der Corona-Pandemie können wieder Treffen und Veranstaltungen wie die Gemeindeversammlung stattfinden. Die Gemeinschaft erleben und pflegen mit Gottes Segen, „das ist es, was wir uns wünschen“, so Astrid Cramer, was den Zuhörern ein zustimmendes Nicken entlockte.

25 Gemeindeglieder waren bei der Versammlung dabei. Eine ansprechende Zahl, befand der Kirchenälteste Albert Callesen in der Begrüßung.

Ständiges Auf und Ab

In seinem Bericht war die Pandemie zwangsläufig der rote Faden, waren die Veranstaltungen und Aktivitäten doch in hohem Maße von den Restriktionen geprägt.

Es sei ein ständiges Auf und Ab gewesen. Einige Veranstaltungen konnten eingeschränkt stattfinden, andere mussten abgesagt oder verschoben werden.

Die Pandemie hatte Auswirkungen auf das Miteinander im Pfarrbezirk Tingleff, so Albert Callesen in seinem Bericht im Gemeinschaftsraum der Deutschen Schule Tingleff. Foto: kjt

Es sei zum Glück gelungen, die Konfirmation im vergangenen Jahr in zwei Etappen gut über die Bühne zu bringen, so Callesen in seinem Rückblick.

Auch Erntedank konnte mit den geltenden Vorgaben und Anmeldepflicht angemessen gefeiert werden, ergänzte der Kirchenälteste.

Harte Probe

Der Reformationsgottesdienst am 31. Oktober mit Lutherschmaus in Bjolderup musste allerdings ausfallen. Gottesdienste konnten phasenweise nur stark eingeschränkt durchgeführt werden oder mussten ganz ausfallen.

Das Miteinander wurde auf eine harte Probe gestellt.

„Ein Lob an die Pastoren, dass sie mit Gemeindebrief und technischen Hilfsmitteln wie Podcasts die Gemeinde erreichten“, so Albert Callesen.

In der Phase mit strengen Auflagen und Gesangsverbot wich man kurzerhand in den Pastorat aus, um sich in Kleingruppen draußen bei Fackellicht zu treffen.

„Eine schöne Alternative, leider war das Wetter jedes Mal schlecht“, erwähnte der Kirchenälteste.

Das Singen in der Gemeinschaft ist wieder erlaubt und durfte auf der Jahresversammlung des Pfarrbezriks Tingleff nicht fehlen. Die Pastoren Astrid und Ole Cramer sowie Kirchenältester Albert Callesen (v. l.) stimmten mit ein. Foto: kjt

Besonders bitter sei es gewesen, „dass die Gottesdienste zu Weihnachten und zu Silvester leider ausfallen mussten“.

Die Anordnung der Behörden, dass keine Weihnachtsgottesdienste möglich sind, sei erst am 23. Dezember gekommen.

„Das war natürlich ein Schock“, warf Ole Cramer ein.

„Wir Pastoren haben alles auf standby gehalten und gewartet, was passiert. Dass die Gottesdienste zu Weihnachten so kurzfristig abgesagt wurden, war ein Supergau“, so Cramer mit Bedauern.

Für den Fall, dass nicht alle Gottesdienstbesucher die Absage mitbekommen hatten, sei er vorsorglich zur Kirche gegangen. Zum Glück sei niemand vergeblich erschienen.

Einsamer Tannenbaum in der Kirche

„Es war ein trauriges Bild, den großen Weihnachtsbaum allein in der Kirche zu sehen“, so Cramer mit einem Seufzer.

Für die Kindergartenkinder wurde in der Weihnachtszeit eine Alternative gefunden. Ole Cramer lud die Gruppe kurzerhand ein und ließ sie am Krippenspiel teilhaben.

Astrid Cramer hob erleichtert hervor, dass man bis zuletzt am Römaufenthalt für die Teamerausbildung festgehalten habe, die zum Glück dann auch stattfinden konnte.

In der schwierigen Corona-Zeit mit vielen Entbehrungen sei die Freude über solch ein Miteinander groß gewesen.

„Die Jugendlichen haben es sehr wertgeschätzt. Sie sagten, dass sie sich gern noch häufiger treffen würden“, so Astrid Cramer.

Weniger Kollekten

Da viele Gottesdienste im Tingleffer Pfarrbezirk nicht stattfanden, fielen die Kollekten entsprechend geringer aus.

Vor allem der ausgefallene Weihnachtsgottesdienst, bei dem für „Brot für die Welt“ traditionell viel gespendet wird, wirkte sich aus.

„Da kommen in der Regel allein um die 5.000 Kronen zusammen. Die sind diesmal weggefallen. Dank einer Einzelspende von 3.000 Kronen ist aber immer noch einiges zusammengekommen“, so Ole Cramer beim obligatorischen Bericht zu den Kollekten.

Für das Spenden gibt es mittlerweile zwei Zahlungsmethoden: Bar und mit mobilepay.

„Mobilepay wird immer mehr und macht mittlerweile zirka ein Viertel aus“, so Cramer.

6.420 Kronen waren mit Münzen und Scheinen zusammengekommen, knapp 1.400 Kronen über mobilepay.

Ein „neues“ Gesicht

Der Punkt „Wahlen“ konnte auf der Gemeindeversammlung relativ schnell abgehakt werden.

Von den sechs zur Wahl stehenden Kirchenvertretern wurden fünf im Amt bestätigt.

Für den ausscheidenden langjährigen Kirchenvertreter Jørgen Schmidt wurde Jan Breitenkamp Hansen gewählt, der aus Jündewatt (Jyndevad) stammt und mit Familie mittlerweile in Feldstedt (Felsted) wohnt.

Jan Breitenkamp Hansen aus Feldstedt ist zum Kirchenvertreter im Pfarrbezirk Tingleff gewählt worden. Foto: kjt

 

Es sei erfreulich, dass jemand aus Feldstedt  zum Gremium stößt und der Pfarrbezirk breit aufgestellt ist.

„Herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dir“, so Albert Callesen.

Wiedergewählt wurden Renate Schlüter Jepsen, Hannah Bahnsen Jepsen, Frode Schmidt, Frauke Lorenzen und Albert Callesen.

Kulinarischer Ausklang

Nach dem offiziellen Teil ging man zum gemütlichen über.

Draußen hatten Hans Heinrich Christensen und Jes Nissen den Grill auf Temperatur gebracht und die ersten Fleischstücke für das abschließende gemeinsame Essen auf das Rost gelegt.

Drinnen wartete ein üppiges Salatbüfett, für das die Versammlungsteilnehmer etwas mitgebracht hatten.

  

Waren am kulinarischen Ausklang der Gemeindeversammlung als Grillmeister maßgeblich beteiligt: Jes Nissen (l.) und Hans Heinrich Christensen. Foto: kjt
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