Kultureller Austausch

Deutsch-dänische Koproduktion: Kanon für die gute Nachbarschaft

Kanon für die gute Nachbarschaft

Kanon für die gute Nachbarschaft

Pattburg/Padborg
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Gemeinsames Singen für die Nachbarn am Kalvehaven in Pattburg Foto: kjt

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Kontaktpflege und kultureller Austausch: Mit einem gemeinsamen Singen feierten die Kinder des deutschen und des angrenzenden dänischen Kindergartens in Pattburg ein kleines Straßenfest, zu dem die Nachbarn eingeladen wurden.

Das Lied „Bruder Jakob“ beherrschen die Kinder des Deutschen Kindergartens Pattburg perfekt – sowohl auf Deutsch als auch auf Dänisch.

Die Kollegen des benachbarten dänischen Kindergartens ebenfalls. Es wurde über den Zaun auch schon „gebattelt“, denn mit dem Lied ist ein gemeinsames Gesangsprojekt zur Pflege des guten Kontaktes zwischen den Einrichtungen und der Anwohner am Kalvehaven aus der Taufe gehoben worden.

„Der kulturelle Austausch ist allgemein Teil unseres Lehrplans. Dieses Projekt fließt da sehr gut ein“, so Aljoscha Heitsch, stellvertretender Leiter des deutschen Kindergartens.

Üben für den großen Augenblick

Im deutschen Kindergarten und bei den Kollegen auf der anderen Straßenseite ist seit Wochen für das große Finale geübt worden.

Beide Einrichtungen luden alle Anwohner zu einem kleinen Straßenfest ein, um sie mit Gesang zu erfreuen und das gute Miteinander im Quartier zu untermalen.

 

Gemeinsamer Marsch zum Abschlussfest mit Nachbarn Foto: kjt

Stefan Holtorf, Mitarbeiter des deutschen Kindergartens, hatte als treibende Kraft Kontakt zum dänischen Kindergarten aufgenommen und konnte die Kollegen für die singende Kooperation gewinnen.

„Wir haben deutsch-dänische Einladungskarten gebastelt und an alle Anwohner verteilt“, so Holtorf am Rande des finalen Singens am Kalvehaven.

Die deutsch-dänische Einladungskarte für die Nachbarn Foto: kjt
Der Text der Einladungskarte Foto: kjt

Das Singen für andere hat nicht nur dort stattgefunden. Wann immer die Kleinen außerhalb des Kindergartens in den vergangenen Tagen und Wochen unterwegs waren, wurde gesungen.

Nette Geste

„Wir kamen an einem Küchenfenster vorbei, hinter dem ein älteres Ehepaar stand. Ich gab ein Zeichen, dass sie das Fenster aufmachen sollten. Sie taten es etwas verwundert. Wir haben ihnen dann Bruder Jacob vorgesungen, und sie haben sich unheimlich gefreut. Sie verteilten zum Dank sogar Süßigkeiten“, erzählt Holtorf.

Stefan Holtorf und Kollegen haben in letzter Zeit besonders viel mit den Kindern gesungen. Foto: kjt

Der Kurzauftritt spiegelte den Sinn und Zweck des Gesangsprojekts wider: Singen in mehreren Sprachen, Nachbarschaftspflege und kultureller Austausch.

Das rückte dann beim großen Abschlussfest am Donnerstag noch einmal in den Mittelpunkt.

Tür an Tür mit Alice

Die Jungen und Mädchen des deutschen Kindergartens warteten schon ganz gespannt auf die Freunde des dänischen Kindergartens, um gemeinsam zum Showplatz mit den geladenen Nachbarn zu marschieren.

Aufgrund des unsicheren Wetters stellte Nachbarin Alice Nielsen kurzerhand ihre Garage zur Verfügung.

Gespanntes Warten auf die beiden Chöre Foto: kjt
Ankunft bei den Nachbarn Foto: kjt
Das gemeinsame Vorsingen der Kindergärten wollten sich die Nachbarn nicht entgehen lassen. Da wurde sogar eine Sitzgelegenheit mitgebracht. Foto: kjt

Schon auf dem Weg zur Abschlusskundgebung trällerten die Kinder beider Einrichtungen ihren Song, um ihn wenig später noch einmal den Nachbarn zu präsentieren, zu denen beide Kindergärten einen freundschaftlichen Kontakt pflegen – ob dänisch oder deutsch.

Singen auf dem Nielsen-Anwesen in der Nachbarschaft Foto: kjt
Verpflegung für das sangesfrohe Straßenfest Foto: kjt

Es klappte auch mit einem Kanon, und Stefan Holtorf gelang es sogar, die Zuhörer zum Mitsingen zu animieren.

Abgerundet wurde das deutsch-dänische Freundschaftssingen mit Kaffee, Saft und Bollern, die der dänische Kindergarten gebacken hatte.

Der deutsche Kindergarten hatte ebenfalls eine Belohnung mitgebracht, auf die sich alle freuen konnten.

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