Rechtswesen

Nach 20 Jahren Rechtsstreit: Schadenersatz für Eskild

Nach 20 Jahren Rechtsstreit: Schadenersatz für Eskild

Nach 20 Jahren Rechtsstreit: Schadenersatz für Eskild

jrp/jv.dk
Behrendorf/Bjerndrup
Zuletzt aktualisiert um:
Eskild Johnsen ist zufrieden mit dem Urteil. Foto: Claus Thorsted/JydskeVestkysten

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Landwirt Eskild Johnsen aus Behrendorf hat seit 2004 weniger Land, um es zu bewirtschaften, weil dieses einem kommunalen Renaturierungsprojekt im Tingleffer Moor zugeschlagen wurde. Während die Kommune die Meinung vertrat, 0,1 Hektar zu beanspruchen, war Johnsen anderer Ansicht und zog vor Gericht. Das hat jetzt ein Urteil gefällt.

20 Jahre hat sich Eskild Johnsen die Haare gerauft. 20 Jahre hat sich der Landwirt einen Rechtsstreit mit der Kommune Apenrade geliefert. Der Streit hat seit Kurzem ein Ende, denn das Westliche Landgericht (Vestre Landsret) in Sonderburg (Sønderborg) hat ein Urteil gefällt. „Endlich, ich bin so erleichtert“, wie Behrendorfer gegenüber „JydskeVestkysten“ sagte.

Seit 2004 vor Gericht

Doch zum Anfang der Geschichte: Von 1999 bis 2004 führte die Kommune Apenrade bzw. das damalige Amt Nordschleswig mehrere Renaturierungsprojekte durch. Dazu gehörte auch ein Projekt im Tingleffer Moor (Tinglev Mose), wo Johnsen Land sein Eigen nennt, was jedoch im Zuge des Projekts zum Teil unter Wasser gesetzt wurde. Der Verlust für den Landwirt, so schätzte die Kommune ein, betrug 0,1 Hektar.

Keine Einigung erzielt

Eskild Johnsen war jedoch anderer Ansicht und wendete sich, zusammen mit anderen Landwirten, an die Branchenorganisation „Landbrug & Fødevarer“, deren Fachleute eine betroffene Fläche von 6,5 Hektar veranschlagten. Es ging vor Gericht. Der Prozess zog sich über Jahre hin. 2017 gab es eine erste Entscheidung von der Schätzkommission (Overtaksationskommissionen ): 94.000 Kronen sollte Johnsen bekommen. Die Kommune bot 4.000 Kronen an. Es gab keine Einigung. Es ging erneut vor Gericht.

Entscheidung zugunsten des Klägers

Jetzt entschied das Westliche Landgericht zugunsten von Eskild Johnsen: 270.000 Kronen Entschädigung wurden ihm zugesprochen. Ein endgültiger Sieg?

Die Geschichte könnte noch weitergehen, denn die Kommune Apenrade überlegt, das Urteil anzufechten, berichtete die Tageszeitung. Unverständnis beim Behrendorfer Landwirt: „Es kann nicht sein, dass eine Kommune die eigenen Bürger vor Gericht zerrt und so viele Jahre Ressourcen und das Geld von Steuerzahlern dafür verbraucht“, erklärte er.

Vor Gericht: Ja oder Nein?

Bei einer Sitzung des kommunalen Ausschusses für nachhaltige Entwicklung wurde beschlossen, die Entscheidung dem Ökonomieausschuss zu überlassen. Dort wird am Dienstag bei einer außerordentlichen Sitzung entschieden, ob der Fall weiter verfolgt wird oder ob er ein Ende gefunden hat.

Das Renaturierungsprojekt „Tingleffer Moor“ war übrigens erfolgreich. Heute ist das Gebiet ein beliebtes Ausflugsziel für Natur- und Tierliebhaber.

Mehr lesen