Berufsmarkt

Segelmacher – gesuchte Fachleute

Segelmacher – gesuchte Fachleute

Segelmacher – gesuchte Fachleute

Apenrade/Rothenkrug
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Die Herstellung eines Segels erfolgt zum großen Teil in Handarbeit. Foto: Privat

Handwerker gehören zu der Berufsgruppe, in der Personal und Nachwuchs fehlt. Eine besonders nachgefragte Gruppe sind die Segelmacher. Im deutsch-dänischen Grenzgebiet gibt es sogar eine besonders große Konkurrenz.

Segelmacher sind zurzeit eine nachgefragte Berufsgruppe. Zu wenige davon werden ausgebildet und deshalb gibt es Versorgungsengpässe. Das berichtet Danmarks Radio in einer Radiosendung auf P1. Auch beim Rothenkruger Segelhersteller Elvstrøm Sails wäre Sales Supporterin Petra Gade froh über mehr ausgebildete Segelmacher. Zwar kann das Unternehmen die Nachfrage decken, „doch wir wären froh, wenn wir auf mehr ausgebildete Segelmacher zurückgreifen könnten. Sie sind universell in allen Produktionsphasen einsetzbar“, so Gade. Jetzt übernehmen die Arbeit Menschen, die zwar mit dem Nähen vertraut sind, doch die in jeden Arbeitsschritt neu eingearbeitet werden müssen. 

In der Elstrøm-Produktion arbeiten 50 Angestellte – sechs davon sind ausgebildete Segelmacher. 

Personal aus Deutschland

Da der Personalbedarf auch bei Elvstrøm Sails gedeckt werden muss und Fachleute rar sind, greift das Unternehmen auf Kräfte aus Deutschland zurück. „Von den etwa 80 Mitarbeitern haben ein Viertel ihren Wohnsitz in Deutschland“, berichtet der stellvertretende Produktionsleiter Steffen Schultz. „Wir müssen auf Arbeitnehmer aus anderen Ländern ausweichen. Sonst hätten wir nicht genügend Personal“, erklärt Petra Gade. Dabei steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Unternehmen in Deutschland. „Es handelt sich jedoch meist um kleine Segelmacherbetriebe, die es vor allem in Schleswig-Holstein gibt“, sagt die Sales Supporterin. 

Menschen aus 20 Nationen arbeiten für den internationalen Segellieferanten. „Wir geben hier allen eine Chance. So arbeiten bei uns auch Flüchtlinge, die allerdings schon vorher mit dem Nähen vertraut waren“, so Gade. 

Bedarf verzehnfacht

Von der einzigen dänischen Berufsschule, in der Segelmacher ausbildet werden, heißt es von Ausbildungsleiter Jakob K. Olsen, dass „wir noch nie eine so große Nachfrage hatten. Die nach Bootsbauern hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt, nach Segelmachern sogar verzehnfacht“, berichtet er gegenüber DR P1. Und auch junge Frauen sollten sich nicht scheuen, einen Beruf im Handwerk anzustreben, fügt er hinzu. 

Bei Elstrøm Sails werden ebenfalls Segelmacher ausgebildet. Bewerber seien immer herzlich willkommen, wirbt Petra Gade. 

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