Bahnverkehr

Stefan Seidler nennt IC-Aus „Katastrophe“ für Flensburg

Stefan Seidler nennt IC-Aus „Katastrophe“ für Flensburg

Stefan Seidler nennt IC-Aus „Katastrophe“ für Flensburg

Flensburg/Berlin
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Bahnhof Flensburg
Die täglichen Verbindungen vom Flensburger Bahnhof nach Hamburg und Aarhus entfallen mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember. Foto: Alexander Bagno/Unsplash

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Mit dem Fahrplanwechsel wird die Route Hamburg-Kopenhagen auf Kosten der IC-Verbindung zwischen Hamburg und Aarhus gestärkt. Der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler sieht mit dem Aus für die Direktverbindung über Flensburg einen „Tiefschlag für das Zentrum des Grenzlandes“.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember stockt die Deutsche Bahn die IC-Verbindung von Hamburg nach Kopenhagen auf. Flensburg kann davon nicht profitieren und verliert in diesem Zuge die täglichen Direktverbindungen zwischen Hamburg und Aarhus. Das sorgt für Unmut beim Südschleswigschen Wählerverband. „Der Fahrplanwechsel im Dezember bringt einen wirklichen Tiefschlag für Flensburg als Zentrum des Grenzlandes“, sagt der Bundestagsabgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), Stefan Seidler.

Die beiden heute zwischen Aarhus und Hamburg verkehrenden IC-Züge fahren ab dem 10. Dezember nach Kopenhagen und halten nicht mehr in Flensburg. Wegfallen wird damit auch der bisherige Halt in Rendsburg. Die zwei zusätzlichen Intercity-Zugpaare werden auf der stark nachgefragten Strecke Hamburg-Schleswig-Kopenhagen eingesetzt.

Falsche Entwicklung in Flensburg

„Mit dieser Entscheidung verliert unsere Stadt nahezu alle noch verbliebenen Fernzüge, die am Flensburger Hauptbahnhof halten“, so Seidler. Flensburg könne von der Aufstockung auf der Jütlandroute nicht profitieren, denn die Züge werden das Stadtgebiet Flensburg auch weiter ohne Halt durchfahren, weil es in Weiche keinen Bahnsteig am Gleis nach Dänemark gibt.

„Während bundesweit Städte derzeit besser an den Fernverkehr angeschlossen werden, zeigt die Entwicklung für Flensburg weiter in die entgegengesetzte Richtung. Es ist unglaublich“, sagt Seidler. Dass es ab Dezember keine Fernverbindungen mehr von Flensburg Richtung Norden nach Dänemark geben wird, sei eine Katastrophe. 

„In Zukunft kann es aber noch schlimmer kommen! Wenn sich nichts ändert, wird ab 2028 die Verbindung von Flensburg nach Frederica entfallen. Wer dann in ein paar Jahren etwa zum Studium von Flensburg nach Aarhus möchte, muss zweimal zusätzlich umsteigen und ist viel länger unterwegs oder nimmt eben wieder das Auto“, so Seidler. 

RE7 nach Fredericia verlängern

Die SSW-Abgeordnete Sybilla Nitsch will die Linie RE7, die ab 2028 nach Tingleff (Tinglev) verlängert werden soll, gerne bis nach Fredericia weitergeführt sehen. Sie bringt den grenzüberschreitenden Zugverkehr in dieser Woche erneut auf die Tagesordnung im Kieler Landtag.

Über den Knotenpunkt am Kleinen Belt könnten auch Flensburgerinnen und Flensburger dann mit nur einem Umstieg nach Kopenhagen oder Aarhus weiterreisen. „Es ist davon auszugehen, dass sich das Angebot für Verbindungen zwischen dem zentralen dänischen Bahnknoten Fredericia und Flensburg insgesamt um 80 Prozent verringern wird. Solch eine Entwicklung wäre ein deutlicher Standortnachteil für das Grenzland“, heißt es in der Antragsbegründung.

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