Deutschland-Dänemark

Beiderseitige Grenzöffnung – aber unterschiedlich

Beiderseitige Grenzöffnung – aber unterschiedlich

Beiderseitige Grenzöffnung – aber unterschiedlich

Kopenhagen
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Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) gab am Freitag bekannt, dass die Grenzen wieder geöffnet werden – wenn auch nicht für jeden. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Auch wenn sich Dänemark ein klein wenig öffnet, Normalität ist noch nicht erreicht, denn die Tagestour nach Dänemark bleibt für Bewohner südlich der Grenze offenbar weiterhin ein Traum. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch. Dänen hingegen dürfen bald wieder ohne Auflagen die Grenze passieren.

Deutschland strebt eine Grenzöffnung nach Dänemark ab dem 15. Juni an, dies bestätigte gegenüber der Zeitung „Flensborg Avis“ am Freitag ein Sprecher des Bundesinnenministeriums nach einer ersten Ankündigung des Ministeriums am 13. Mai. Das heißt, dass Dänen ab diesem Datum frei in die Bundesrepublik einreisen können, sollte das Infektionsgeschehen sich nicht zum Negativen ändern. Ein besonderer Reisegrund oder eine Reisedauer muss dann beim Grenzübertritt von Dänemark nach Deutschland nicht beachtet werden. Deutsche werden aber ab 15. Juni nicht einfach nach Dänemark reisen können.

Zwar öffnet sich das Land ab diesem Datum wieder, wie Regierungschefin Mette Frederiksen am Freitag erläuterte, doch dürfen nur Touristen aus Deutschland (sowie Norwegen und Island) einreisen, die mindestens sechs Übernachtungen vorweisen können und dies außerhalb von Kopenhagen. Das heißt, ein kurzer Trip nach Dänemark ohne triftigen Grund bleibt den Schleswig-Holsteinern weiterhin versagt. Tagestourismus in Dänemark ist bis auf Weiteres offenbar nicht möglich.

Touristikchef freut sich über Öffnung

Auch wenn die Öffnung Dänemarks vorerst nicht vollständig ist, freut sich Karsten Justesen, Chef der Tourismusorganisation Destination Sønderjylland, über die Ankündigung der Regierungschefin, deutsche Touristen wieder ins Land zu lassen und hofft, dass auch Tagesgäste bald wieder die Möglichkeit haben, einzureisen.

Zur Situation im Grenzland äußerte sich Regierungschefin Mette Frederiksen nur vage. Die Menschen im Grenzland sollten wieder zur Normalität zurückkehren. Konkrete neue Regeln erwähnte sie nicht. Für die einen im Grenzland sorgen die Worte der Staatsministerin für Hoffnung, die anderen sind enttäuscht.

Doch schreibt die Polizei in ihren Verhaltensregeln bei der Grenzkontrolle, dass ab dem 15. Juni das tägliche Leben im Grenzland so weit wie möglich normalisiert werden soll.

Dort steht auch, dass dänische Staatsbürger, die ab dem 15. Juni eine deutsche Großstadt mit mehr als 750.000 Einwohnern besuchen, sich nach der Reise 14 Tage in Quarantäne begeben sollen.

Dies gilt weiterhin auch für Personen, die nach einer Reise in andere Länder als Deutschland, Norwegen und Island innerhalb und außerhalb der EU wieder nach Dänemark kommen. Für diese Länder besteht weiterhin eine Reisewarnung bis zum 31. August.

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