Gerichtsurteil

Illegaler Küstenschutz führt zu Bußgeldern

Illegaler Küstenschutz führt zu Bußgeldern

Illegaler Küstenschutz führt zu Bußgeldern

Hjørring
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2016 wurden 650 Tonnen Granitsteine sowie Beton am Strand vor Lønstrup verteilt. Illegal, wie das Gericht in Hjørring heute urteilte. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Der Fall hatte landesweit Schlagzeilen gemacht: In einem Versuch, ihre Sommerhäuser vor dem Meer zu retten, hatten die Mitglieder eines Sommerhausvereins die Steilküste mit Beton und Steinen gesichert, obwohl die Gegend als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Nun wurden sie zu Geldstrafen verurteilt.

Am Strand von Lønstrup in Nordjütland frisst sich das Meer immer weiter ins Landesinnere. Im Laufe der Jahre sind dadurch einige Sommerhäuser in der Gegend immer dichter an die Steilkante gerückt und drohen damit, auf absehbare Zeit ins Meer zu stürzen. 

Dies hatte im Juni 2016 dazu geführt, dass 650 Tonnen Granitsteine sowie Beton am Strand von Lønstrup verteilt wurden. Des Weiteren wurden im Dezember 2017 Sand und Pflanzen von unter Naturschutz gestellten Dünen abgetragen und über die Böschung gekippt.

Illegaler Versuch, die Küste zu schützen

Verantwortlich dafür war ein Sommerhausverein. Drei Männer, eine Frau sowie der Sommerhausverein sind nun vom Gericht in Hjørring zu Geldstrafen verurteilt worden, da sie auf illegale Weise versucht haben, die Küste zu befestigen. 

Ihnen wurde vorgeworfen, die Granitsteine am Strand verteilt und den Sand von den Dünen über die Böschung gekippt zu haben und damit gegen geltende Naturschutzbestimmungen verstoßen zu haben. 

Bußgelder in Höhe von 425.000 Kronen verhängt

Heute hat das Gericht in Hjørring die Angeklagten zu Geldbußen zwischen 50.000 und 100.000 Kronen verurteilt. Insgesamt belaufen sich die Bußgelder auf 425.000 Kronen. 

Drei der Beschuldigten waren der Vorsitzende, ein Mitglied und ein Kassierer des Vereins. Laut Gericht haben sie dafür gesorgt, dass Geld in den Verein einbezahlt wurde, das für die illegale Küstenbefestigung verwendet werden sollte. Dazu hatten sie eine Baufirma angeheuert und für deren Arbeit gezahlt. Ein vierter Beschuldigter, ein 39-jähriger Mann, war nur im letzten Punkt angeklagt.

Er hatte selber an den Arbeiten teilgenommen und Sand und die Bepflanzung der Dünen über die Böschung gefahren. Er war ebenfalls damit beschäftigt, Stein und Beton entlang der Küste zu verteilen.

Das Strafmaß entspricht den Erwartungen der Anklagevertretung. 

Das Sommerhausgebiet bei Lønstrup, an dem die illegale Küstensicherung durchgeführt wurde. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix
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