Gesellschaft

Jedes dritte Schulkind sorgt sich im Alltag um die Klimakrise

Jedes dritte Schulkind sorgt sich im Alltag um die Klimakrise

Jedes dritte Schulkind sorgt sich im Alltag um Klimakrise

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Die Vereinbarung sieht vor, dass jährlich 740 Millionen Kronen aus der Staatskasse für die Überarbeitung und Vereinfachung der Lehrpläne sowie für die weiteren Reformen in der Volksschule priorisiert werden. Foto: Signe Goldmann/Ritzau Scanpix

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Aus einer Umfrage geht hervor, dass sich Mädchen und Jungen der Klassenstufen sechs bis zehn Gedanken um die Zukunft aufgrund der Klimaveränderungen machen. Eine Professorin am Zentrum für Jugendforschung rät dazu, die Ängste der Kinder ernst zu nehmen und gibt weitere Tipps.

Etwas mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler in Dänemark macht sich so große Sorgen über die Klimakrise, dass sie in ihrem Alltag davon betroffen sind.

Dies berichtet „Politiken“ auf der Grundlage einer Umfrage, die Kantar Public für Unicef Dänemark und das Dänische Institut für Menschenrechte durchgeführt hat.

In der Studie wurden Schülerinnen und Schüler aus der 6. bis 10. Klasse zu ihren Gedanken über den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf ihr Leben befragt.

Alltag der Kinder von Klimaproblemen beeinflusst

Cecilia Decara, Nationale Direktorin von Unicef Dänemark, sagt, es stimme sie nachdenklich, dass nur etwas weniger als die Hälfte der befragten Kinder nicht das Gefühl hat, dass Klimaprobleme ihr tägliches Leben beeinflussen.

„Wir sprechen hier von Kindern im Alter von 12 bis 16 Jahren. Sie sollten über Hobbys, Freunde, junge Liebe und eine Kindheit mit viel Gegenwart nachdenken, anstatt sich Sorgen über die Zukunft zu machen“, sagt sie gegenüber „Ritzau“.

Konkret geben 37 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, dass sie sich im Alltag Gedanken und Sorgen über das Klima und den Klimawandel machen. 46 Prozent der Mädchen und Jungen antworten mit Nein, während 17 Prozent antworten, dass sie es nicht wissen.

Klima wird in der Schule und in den Medien thematisiert

Maria Bruselius-Jensen, Professorin am Zentrum für Jugendforschung an der Universität Aalborg, erklärt gegenüber „Politiken“, dass die Arbeit zur Eindämmung der Klimakrise und zur Förderung des grünen Übergangs sowohl in der Bildung als auch in den Medien viel Raum einnimmt.

„Wenn Kinder regelmäßig darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Klima kaum noch zu retten ist, verlieren sie die Hoffnung und bekommen Angst. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass Kindern und Jugendlichen oft eine zentrale Rolle und Verantwortung für die Lösung der Klimakrise zugewiesen wird“, sagt sie.

Sorgen der Jugendlichen ernst nehmen

Maria Bruselius-Jensen ist der Meinung, dass es wichtig ist, Kindern Raum für ihre Sorgen zu geben, aber auch, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie etwas tun können, um den Klimawandel zu beeinflussen. Gegenüber „Politiken“ schlägt sie vor, dass Familien oder Schulen mit Kindern über die Klimakrise sprechen.

Außerdem rät sie, sich darauf zu konzentrieren, gemeinsam etwas zu tun, damit die Kinder das Gefühl bekommen, dass sie gemeinsam etwas gegen den Klimawandel unternehmen können.

Diese Appelle greift Cecilia Decara auf. „Ich denke, es ist unglaublich wichtig, dass sowohl die Schule, also die Fachleute, als auch andere Erwachsene in der Nähe die Fragen der Kinder ernst nehmen. Mit anderen Worten, sie müssen das Gefühl haben, dass man ihnen nicht einfach sagt, dass sie sich keine Sorgen machen sollen, wenn sie sich mit ihren Sorgen an einen Erwachsenen wenden“, sagt sie.

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