Wasserversorgung
Legionelleninfektion in Dänemark auf Rekordniveau
Legionelleninfektion in Dänemark auf Rekordniveau
Legionelleninfektion in Dänemark auf Rekordniveau
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Die Zahl der Personen, die sich mit der durch Wasser übertragenen Krankheit infizieren, ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in Dänemark besonders hoch.
Nur Italien und Slowenien haben in Bezug auf Legionelleninfektionen im Verhältnis zur Bevölkerung noch mehr Fälle als Dänemark, wie aus den jährlichen Statistiken des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervorgeht.
Wie das Fachblatt „Ingeniøren“ berichtet, wurden 2019 in Dänemark 270 Menschen infiziert, was einer Inzidenzrate von 4,7 Infizierten pro 100.000 Einwohner entspricht. Im Vergleich dazu liegt die Inzidenzrate in der EU bei 2,2.
39 Menschen starben durch Legionärskrankheit
Gleichzeitig starben nach Angaben der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), im Jahr 2020 39 Menschen an der durch das Legionellenbakterium verursachten Legionärskrankheit – die höchste Zahl seit Langem.
„Es ist eine sehr traurige Entwicklung, dass Dänemark diesen Rang erreicht hat“, sagt Hans Jørn Kolmos, Professor für klinische Mikrobiologie an der Universität Süddänemark und dem Universitätskrankenhaus Odense zu „Ingeniøren“.
„Das liegt zu einem großen Teil an der Warmwasserversorgung, die noch sehr stark auf alten Warmwasserspeichern und veralteter Technik basiert. Gleichzeitig wurde die Vorlauftemperatur des Warmwassers gesenkt, sodass vieles darauf hindeutet, dass wir das Legionellenproblem auf die falsche Art und Weise angehen“, so Hans Jørn Kolmos.
Umdenken bei der Wasserversorgung nötig
Der Professor weist darauf hin, dass sich unter anderem Fachleute wie Ingenieure um das Problem kümmern müssen: „Es geht darum, unsere Wasserversorgung mit einem kritischen Auge zu betrachten – und das müssen Menschen mit technischem Verständnis wie Ingenieure tun“, meint Kolmos.
Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) war nach Angaben der Fachzeitschrift für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Beim Statens Serum Institut läuten angesichts der Entwicklung die Alarmglocken. „Es ist besorgniserregend, dass die Zahl der Fälle zunimmt. Deshalb haben wir eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die versuchen soll, die Gründe dafür zu klären“, so Søren Uldum, SSI-Leiter der Abteilung Bakterien, Parasiten und Pilze gegenüber „Ingeniøren“.