Gesundheitswesen

Mehr als 4.000 Krebsuntersuchungen sind unbrauchbar

Mehr als 4.000 Krebsuntersuchungen sind unbrauchbar

Mehr als 4.000 Krebsuntersuchungen sind unbrauchbar

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: dpa

Ein menschlicher Fehler bei einer Tochtergesellschaft des dänischen Briefzustellers Postnord hat zur Folge, dass 4.000 dänische Bürger abermals zur Darmkrebsuntersuchung müssen.

Mehr als 4.000 dänische Bürger haben in jüngerer Zeit eine Darmkrebsuntersuchung absolviert. Doch die Ergebnisse dieser Untersuchung können aufgrund eines Fehlers beim Briefzusteller Strålfors, ein Tochterunternehmen von Postnord, vertauscht worden sein. Deshalb sollen die Patienten erneut zu einer Untersuchung.

Strålfors verschickt die Ergebnisse von Kotuntersuchungen der Patienten. Durch einen menschlichen Fehler seien Untersuchungen vertauscht worden, weshalb die Regionen Hauptstadt, Nordjütland und Süddänemark sich dafür entschieden haben, die Proben zu wiederholen.

„Es ist ein Skandal, dass solche Proben bei Strålfors nicht unter verschärfter Kontrolle stehen“, sagt der Direktor der Anti-Krebsorganisation „Kræftens Bekæmpelse“, Leif Vestergaard Pedersen. „Ein solcher Fehler führt dazu, dass Patienten mit Darmkrebs später behandelt werden können, weil sie erst eine neue Probe abgeben müssen“, so Pedersen.

Auch die dänische Gesundheitsministerin, Ellen Trane Nørby (Venstre), ist verärgert. „Es ist deutlich, dass Strålfors seine Arbeitsaufgabenaufgabe, Briefe zu versenden, nicht zufriedenstellend erledigt hat. Leidträger dieses Fehlers sind die Patienten“, so Trane.

Strålfors bedauert in einem schriftlichen Kommentar seiner Kommunikationsdirektorin Elisabeth Wesselson die Fehler, die aufgrund eines Maschinenstopps aufgetreten sind. Sie versichert jedoch, dass der Betrieb neue Arbeitsroutinen eingeführt und die Aufsicht verschärft habe.

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