Gesundheit

Mehr Kinder und Jugendliche in den Psychiatrien

Mehr Kinder und Jugendliche in den Psychiatrien

Mehr Kinder und Jugendliche in den Psychiatrien

jt
Kopenhagen
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Foto: dpa (Symbolfoto)

Seit 2009 ist die Zahl der Patienten in den Kinderpsychiatrien deutlich gestiegen. Grund hierfür ist unter anderem Schulstress, meint ein Forscher.

Immer mehr Kinder und Jugendliche kommen als Patienten in die Kinderpsychiatrien Dänemarks. Im Zeitraum von 2009 bis 2016 stieg die Zahl der Patienten von 20.686 auf 33.629. Ein Anstieg von 62,6 Prozent. Das zeigt eine neue Analyse der Denkfabrik Cevea, berichtet die Onlinezeitung Avisen.dk.

Poul Videbech, Oberarzt und Professor bei der Psychiatrie in Glostrup, zeigt auf den Schulstress der Jugendlichen, der zu den steigenden Zahlen führt. „Wir müssen früh eingreifen. Lehrer und Erzieher müssen geschult werden, damit sie die ersten Warnsignale bei ihren Schülern erkennen können“, so Videbech zu Avisen.dk.

Auch Knud Kristensen, Landesvorsitzender des Vereins für psychische Gesundheit (Sind), meint, dass die immer größer werdende Forderung nach Leistung in den Schulen für die steigenden Zahlen verantwortlich seien. „Ich denke, dass unsere Gesellschaft heute immer gestresster wird. Und das fängt schon bei den Kindern in den Schulen an. Sie werden schon früh mit Tests herausgefordert“, betont Kristensen.

Die steigenden Patientenzahlen bedeuten jedoch nicht, dass zugleich auch mehr Kinder und Jugendliche an psychische Krankheiten leiden, meint die Spezialärztin Anne Lindhardt. Ihr zufolge zeigen die Zahlen, dass man nun die Früchte des jahrelangen verstärkten Fokus auf dem Gebiet ernten kann. Die Psychiatrien sind besser geworden, diejenigen zu erreichen, die in der Vergangenheit nicht in Behandlung kamen, erklärt sie.

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